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Allgemeinmedizin

Diabetes-Therapie

Wie weitertherapieren bei T2D, wenn BOT ausreizt ist?

Simone Reisdorf

18.11.2022

Bei vielen Patienten mit Typ-2-Diabetes reicht die Therapie mit Basalinsulin plus oralem Antidiabetikum früher oder später nicht mehr aus. Für die Therapieeskalation bietet sich die Fixkombination aus Insulin glargin 100 E/ml und dem GLP-1-Rezeptoragonisten Lixisenatid an: sie ist effektiv, verträglich und anwenderfreundlich.

Die Fixkombination aus Insulin glargin und Lixisenatid (kurz: iGlarLixi) hat sich seit ihrer Einführung vielfach in der täglichen Praxis bewährt. Dies betonte Prof. Dr. med. Matthias Blüher, Diabetologe aus Leipzig, bei einem virtuellen Fachpressegespräch. Real-World-Studien wie die SoliSimplify-Praxisstudie untermauern dies. In dieser retrospektiven Kohortenstudie wurden Daten der US-amerikanischen OMOP-Datenbank analysiert. Hierbei ordnete man 814 Patienten, die nach Versagen der basalunterstützten oralen Therapie (BOT) auf iGlarLixi umgestellt worden waren und die auch die weiteren Einschlusskriterien erfüllten, per Propensity-Match-Verfahren 814 vergleichbare Patienten zu, die von der BOT zu Basalinsulin plus Bolusinsulin gewechselt hatten.

Nach sechs Monaten war der mittlere HbA1C-Wert von anfangs 9,2 % (beide Studienarme) unter der Fixkombination iGlarLixi auf 8,5 % und unter Basalinsulin plus Bolusinsulin auf 8,4 % gesunken; beide Therapieregime waren also vergleichbar effektiv. Dazu Blüher: „Es hat sich gezeigt, dass sowohl iGlarLixi als auch eine intensiviertere Insulintherapie die Blutzuckerkontrolle verbessern und dass iGlarLixi hierbei nicht unterlegen war.“ Das Körpergewicht entwickelte sich bei den iGlarLixi-Patienten (durchschnittlich -0,1 kg) günstiger als bei den Vergleichspatienten (durchschnittlich +0,7 kg) [1].

Therapieregime mit iGlarLixi erfordert nur eine Injektion pro Tag

Dr. med. Tobias Wiesner (Leipzig) verwies unter anderem auf eine Netzwerk-Metaanalyse, in der iGlarLixi indirekt mit vier anderen Therapieregimen verglichen wurde. In dieser Analyse war iGlarLixi (mit einer Injektion pro Tag) vergleichbar wirksam wie eine intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT, vier Injektionen pro Tag). Verglich man iGlarLixi mit Mischinsulin oder mit einer BOT plus (Basalinsulin plus einmal täglich Bolusinsulin, also zwei Injektionen) oder mit dem weiteren Auftitrieren des Basalinsulins innerhalb der basalunterstützten oralen Therapie, dann schnitt iGlarLixi jeweils besser ab, berichtete Wiesner [2].

Er nannte iGlarLixi „eine klinisch relevante Behandlungsoption für die frühzeitige Therapieintensivierung bei adäquater HbA1C-Senkung, günstiger Gewichtsentwicklung und oftmals höherer Therapieadhärenz als bei ICT“. Deshalb verordne er iGlarLixi vorrangig denjenigen Patienten mit Typ-2-Diabetes, bei denen die BOT nicht mehr ausreichend wirkt, die aber noch keine ICT benötigen.

McCrimmon RJ et al., Diabetes 2022; 71: 260–OR
Home P et al., Diabetes Obes Metab 2020; 22: 2179–2188
Online-Fachpressekonferenz „Typ-2-Diabetes: BOT ausgereizt – wie geht es weiter?“ (Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH), September 2022

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