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Allgemeinmedizin

Adipositas und obstruktive Schlafapnoe

Gewicht reduzieren und Besser durchatmen

10.6.2025

Etwa jeder fünfte Erwachsene in Deutschland ist adipös und trägt ein erhöhtes Risiko für Begleit- und Folgeerkrankungen, auch für obstruktive Schlafapnoe (OSA). Doch das Gewicht durch einen veränderten Lebensstil dauerhaft zu reduzieren, ist kaum möglich. Medikamentöse Unterstützung kann helfen.

Wenigstens 5 % Gewicht zu verlieren, kann einem Typ-2-Diabetes (T2D) vorbeugen. Steatohepatitis und polyzystisches Ovarialsyndrom lassen sich mit einer Abnahme um ≤ 10 % günstig beeinflussen. Ein Minus von ≥ 15 % reduziert das kardiovaskuläre Mortalitätsrisiko und lässt T2D oft remittieren.

In der SURMOUNT-1-Studie sank das Gewicht überwiegend adipöser Patientinnen und Patienten im Mittel um 22,5 %, wenn sie über 72 Wochen einmal wöchentlich 15 mg des GIP-/GLP-1-Rezeptor-Agonistens Tirzepatid erhielten, gegenüber 3 % unter Placebo. In der Subgruppe mit Prädiabetes wurde unter Tirzepatid in keinem Fall eine Progression zum Diabetes beobachtet, vielmehr erreichten unter einer Dosis von 15 mg 97 % der Untersuchten wieder Normoglykämie mit HbA1C-Werten < 5,7 %, unter Placebo waren es 60 %.

Mittlerweile zeigen erste Real-World-Daten aus dem US-amerikanischen Versorgungsalltag, dass Tirzepatid bei Menschen mit T2D HbA1C-Wert und Gewicht anhaltend reduziert.

OSA: Was passiert in der Nacht?

Die menschlichen Atemwege sind ein nicht durch Knochen oder Knorpel stabilisierter Muskelschlauch, dessen Tonus mit Alter und Gewicht nachlässt, erklärte Prof. Dr. med. Christoph Schöbel (Berlin). Infolge der schlafbedingten Entspannung können die Atemwege eng oder verlegt werden und der Körper startet eine Weckreaktion, weil Sauerstoff fehlt. Darunter leiden Tief- und Traumschlaf und das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall sowie für Depressionen, Gedächtnisstörungen und Demenz steigt.

Ab 15 Hypopnoe- und Apnoe-Ereignissen pro Stunde solle deshalb symptomunabhängig behandelt werden. Von den aktuell rund 14 Millionen Schlafapnoikern und Schlafapnoikerinnen seien nur 1 Million auf eine Therapie eingestellt, in erster Linie auf eine nächtliche Überdrucktherapie, so der Schlafmediziner. Daten französischer Krankenkassen zufolge beenden jedoch fast 50 % der Betroffenen diese Therapie innerhalb von 3 Jahren. Als Alternativen bleiben Protrusionsschiene oder Zungenschrittmacher. Oder die Reduktion einer Adipositas.

Dass eine Gewichtsreduktion mit Tirzepatid auch die Schlafapnoe bessern kann, zeigte sich 2024 in einer zweiphasigen Studie, an der übergewichtige Menschen mit Schlafapnoe teilgenommen hatten, die entweder keine Überdrucktherapie hatten oder bereits eine Überdruckmaske nutzten [1]. Innerhalb von 52 Wochen verloren Teilnehmende ohne bzw. mit Überdrucktherapie unter Tirzepatid (10–15 mg) 18 bzw. 20 % ihres Ausgangsgewichts und der Apnoe-Hypopnoe-Index sank deutlich. Bei bis zu 50 % der Teilnehmenden unter CPAP-Therapie war diese leitliniengemäß nicht länger nötig. Auch subjektive Schlafqualität und nächtliche Sauerstoffversorgung stiegen und der systolische Blutdruck wurde positiv beeinflusst.

  1. Malhotra A et al., N Engl J Med 2024; 391: 1193–205

Virtuelle Pressekonferenz „Mit Mounjaro® Gesundheit neugestalten – bei Typ-2-Diabetes oder Adipositas“ (Veranstalter: Lilly Deutschland GmbH), März 2025

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