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Abrechnung

Wechseljahresbeschwerden

Abrechnung von Leistungen bei vasomotorischen Störungen

Dr. med. Dr. rer. nat. Peter Schlüter

20.6.2025

Vasomotorische Symptome (VMS) sind bei Frauen häufig und können schon lange Zeit vor der Menopause auftreten, aber auch jahrelang danach bestehen bleiben. Dieser Beitrag stellt die wichtigsten Ziffern bei der Behandlung von vasomotorischen Beschwerden vor.

Etwa 80 % aller Frauen leiden beim Übergang in die Wechseljahre unter vasomotorischen Symptomen. Zu solchen gehören beispielsweise Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche, aber auch Kreislaufstörungen mit gelegentlicher Kollapsneigung. Bei den meisten Patientinnen bleiben die vasomotorischen Symptome mit ihren Auswirkungen beherrschbar. Bei etwa einem Drittel der Frauen in der Perimenopausalphase sind diese jedoch schwerwiegend. Sie können sich negativ auf Schlaf, Stimmung und Lebensqualität auswirken.

Es besteht Handlungsbedarf

Vasomotorische Symptome in den Wechseljahren treten nicht nur für 6 Monate bis 2 Jahre auf. Die Dauer der Symptome ist bei vielen Frauen deutlich länger und kann über einen Zeitraum von 5 oder mehr Jahren anhalten. Insofern besteht angesichts der Vielzahl der Frauen in der Perimenopausalphase, die erhebliche, lästige und manchmal behindernde Symptome aufweisen, eindeutiger Handlungsbedarf. Neuere Forschungsergebnisse lassen vermuten, dass die schwankenden und letztendlich sinkenden Estrogenspiegel beim Übergang in die Menopause für die vasomotorische Symptomatik verantwortlich sind.

Wie genau die Veränderungen des Estrogenspiegels zu diesen Symptomen führen, ist noch nicht gänzlich geklärt und Gegenstand der aktuellen Forschung. Gegebenenfalls könnte der Neurokinin-Signalweg, der an der Wärmeregulierung beteiligt ist, für die Entwicklung vasomotorischer Symptome verantwortlich sein. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Thermoregulationszentrum im Hypothalamus. Dieses wird von Kisspeptin/Neurokinin-B/Dynorphin(KNDy)-Neuronen innerviert, die durch Neurokinin B (NKB) stimuliert und durch Estrogen gehemmt werden. Nach der Menopause sinkt der Estrogenspiegel und die NKB-Signalisierung wird verstärkt. Es wird davon ausgegangen, dass die gesteigerte NKB-Signalisierung zu einer unkontrollierten Aktivierung der KNDy-Neuronen und VMS führt. Wird die Signalübertragung antagonisiert, unterbleibt die Aktivierung der KNDy-Neuronen und damit auch die Signalisierung NKB. Daraus resultiert die Reduktion der vasomotorisch bedingten Symptomatik. Zurzeit werden diesbezüglich verschiedene pharmakologische Wirkstoffe untersucht, die über eine Modulation der NKB-Aktivität in der Lage sind, Wechseljahresbeschwerden zu lindern. Neurokinin-3-Rezeptor(NK3R)-Antagonisten gehören zu einer neuen Medikamentenklasse, die zur Behandlung vasomotorischer Symptome entwickelt wird.

Die Abrechnungsmöglichkeiten

Im Vordergrund jeglicher Therapie und somit auch der Hormonersatztherapie bzw. des Einsatzes von NK3-Antagonisten steht die körperliche Untersuchung und das ausführliche Gespräch. Diesem kommt gerade beim Einsatz neuerer Therapiemethoden eine besondere Bedeutung zu. Insofern sind auch die Möglichkeiten der verschiedenen Gebühren für das ärztliche Gespräch, einschließlich psychischer und psychosomatischer Gespräche, zu nutzen.

Der Autor

Dr. med. Dr. rer. nat. Peter Schlüter
Arzt für Allgemeinmedizin
Arzt für Naturheilverfahren
76684 Tiefenbach
schlueter@vital-arzt-praxis.de
www.vital-arzt-praxis.de

Dr. Dr. Peter Schlüter ist promo­vierter Naturwissenschaftler und ­Mediziner. Seit 1982 ist er als Arzt für Allgemein­medizin mit betriebs­­wirtschaftlich ­opti­mierter Praxis nieder­gelassen. Als Berater zu allen ­Fragen der Praxisorganisation, Praxis­manage­­ment und ­Abrechnung ist er seit 1987 tätig.

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