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Abrechnung

Ekzeme, Trockenheit und Akne

Hautprobleme des Winters abrechnen

Dr. med. Dr. rer. nat. Peter Schlüter

7.11.2025

Kalte Luft draußen, trockene Heizungsluft drinnen. Vor allem im Winter ist die Haut extremen Temperaturunterschieden ausgesetzt, die ihr zu schaffen machen. Erkrankte mit atopischem Ekzem oder Psoriasis sind häufig besonders betroffen, doch auch bei zu Akne neigender Haut gilt einiges zu beachten.

Zum Schutz vor Umwelteinflüssen und auch als Verdunstungsschutz besitzt die Haut einen natürlichen Fettfilm. Im Normalfall bilden die Talgdrüsen pro Tag etwa 1–2 g Talg. Produzieren sie mehr, ist die Haut fettig, produzieren sie weniger, ist sie trocken. Diesen natürlichen Schutzfilm kann die Haut jedoch nicht bei jedem Wetter gleichermaßen aufrechterhalten.

Besonders im Winter kämpft die Haut deshalb mit Problemen durch die Kombination aus kalter, feuchter Außenluft und warmer, trockener Heizungsluft in Innenräumen. Hier ist es vor allem das Zusammenspiel aus warmer und trockener Luft, der den natürlichen Schutzfilm der Haut angreift und ihm Feuchtigkeit entzieht.

Die häufigsten Hautprobleme im Winter

Dies kann zu trockener, gereizter und juckender Haut sowie zu Rissen führen. Infolge der Hautveränderungen im Winter ist die Haut darüber hinaus anfälliger für Infektionen, wodurch sich ein Winterekzem entwickeln kann. Insbesondere das Gesicht und die Hände sind anfällig für Winterekzeme. Aber auch an den Schienbeinen und Ellenbogen trocknet die Haut im Winter schnell aus, weil dort nur wenige Talgdrüsen vorhanden sind.

Winterekzem: typische Symptome

  • Rötung der Haut
  • Spannungsgefühl
  • Pruritus
  • nässende Stellen
  • Krusten- oder Schuppenbildung
  • ggf. kleine Bläschen

Was hilft gegen Hautprobleme im Winter?

In erster Linie ist es wichtig, das Austrocknen der Haut zu verhindern. Denn dies führt zu einer nachlassenden Funktion der hauteigenen Schutzbarriere und zum Austrocknen der Haut, womit der Weg geebnet ist für die Entstehung von Ekzemen. Dagegen helfen vor allem lipidreiche Cremes auf einer ­Wasser-in-Öl-Basis. Weil diese Textur einen intensiven, schützenden Fettfilm bildet, eignet sie sich bei ­trockener oder geschädigter Haut im Winter besser als eine Öl-in-Wasser-Grundlage (Tab. 1). Vor allem unbedeckte Körperteile (Hände, Gesicht) sollten mit den lipidreichen Cremes geschützt ­werden. Außerdem kann die Widerstandskraft der Haut ­gestärkt werden, wenn Hautpflegeprodukte mit ­Linolsäure, Sheabutter oder Arganöl verwendet werden. Diese Hautpflegeprodukte sind vor allem bei Kälte geeignet.

Weitere Maßnahmen zum Schutz der Haut im ­Winter sind eine warme, schützende Kleidung. Beim ­Duschen oder Baden sollte nicht zu heißes Wasser (unter 35 °C) verwendet werden, um der Haut keine natürlichen Fette zu entziehen. Dann ist das Trinken von ausreichend Wasser wichtig ­sowie ein moderater Umgang mit der Sonne auch im Winter. In trockenen Innenräumen (Heizungsluft) ist darüber hinaus ein Luftbefeuchter sinnvoll.

Der Fall

Fettige und zu Akne neigende Haut

Patientin, 32 Jahre, leidet seit Jahren unter fettiger und zu Akne neigender Gesichtshaut. Der Hautzustand bessert sich zwar regelmäßig in der kalten Jahreszeit, doch ist es wichtig, die Haut gerade auch im Winter zu pflegen. Deshalb lässt sie sich von ihrem Arzt diesbezüglich beraten: Personen mit fettiger oder zu Akne neigender Haut sollten gerade auch im Winter bei den gewohnten Pflegeprodukten bleiben. Zudem sollte beim Baden oder Duschen nicht zu heißes Wasser verwendet werden. Die Wassertemperatur sollte dafür nicht über 35 °C liegen.

Die Patientin wird zuerst dermatologisch untersucht, um den Hautzustand zu dokumentieren. Danach wird die Patientin ausführlich (> 20 Min.) über den zusätzlichen Stress der Haut im Winter und die notwendige Hautpflege ausführlich beraten. Hier ist es vor allem der ständige Wechsel zwischen Wärme im Inneren und der Kälte draußen – der Winter ist purer Stress für die Haut! In diesem Zusammenhang sind beheizte Räumlichkeiten für die Haut genauso belastend wie die Kälte draußen. Die trockene Heizungsluft entzieht der Haut zusätzlich noch viel Feuchtigkeit. Das belastet die Haut obendrein und schädigt den Schutzfilm. Hierzu wurde die Patientin insbesondere in Bezug auf die Luftbefeuchtung der Wohnung beraten.

Eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 % gilt als optimal. Um dies zu erreichen, gibt es zum Beispiel Luftbefeuchter. Eine andere Möglichkeit besteht darin, ein nasses Handtuch auf den Heizkörper zu legen. Auch Pflanzen geben Feuchtigkeit an die Umwelt ab und sind damit in einem gewissen Maß natürliche Luftbefeuchter. Dafür eignen sich Grünpflanzen wie Zyperngras, Zimmerlinden, Papyrus oder Grünlilien optimal.

Außerdem sollte trotz der Kälte regelmäßig gelüftet werden, denn die trockene Heizungsluft ist nicht nur schlecht für die Haut, sondern kann auch zu Kopfschmerzen und Müdigkeit führen. Da die Belastung für unsere Haut im Winter besonders hoch ist, ergibt es Sinn, sich gesund zu ernähren. Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und ausreichend Flüssigkeit (mindestens 2 l Wasser am Tag trinken) hilft der Haut im Gleichgewicht zu bleiben.

Für eine geschmeidige Haut mit einem gesunden Teint empfiehlt sich gerade im Winter ein- bis zweimal in der Woche ein mildes Peeling. Dabei wird die Haut von Schmutzpartikeln und abgestorbenen Hautschuppen befreit. Danach kann eine entsprechende Pflegelotion oder Creme aufgetragen werden. Doch nicht nur das Gesicht, auch andere ­Körperstellen benötigen gerade im Winter entsprechende Pflege. Der Winter schlägt nämlich nicht nur bei den Händen zu, sondern beansprucht auch Lippen, Gesicht, Füße und andere Körperstellen. Diese Stellen sollten im Winter besondere Aufmerksamkeit erhalten.

Grundsätzlich ist es wichtig, auf die individuellen Bedürfnisse der Haut zu achten – das gilt nicht nur für die Wahl der Gesichtspflege, sondern auch für die gesamte Haut. Diese sollte morgens und abends nach der Reinigung mit der benötigten Pflege versorgt werden. Wichtig, so wurde der Patientin weiterhin erklärt, ist die richtige Menge an Pflegemittel. So ist darauf zu achten, dass die verwendete Menge an Pflegemittel von der Haut problemlos aufgenommen wird. Es ist besser ggf. nachzu­cremen, als die Haut mit einer zu großen Menge zu überfordern.

Bei der Kontrolluntersuchung berichtet die Patientin darüber, dass sich die Hauterscheinungen deutlich verbessert hätten. Das Ekzem sei in seiner Ausdehnung beträchtlich kleiner und blasser geworden.

Der Autor

Dr. med. Dr. rer. nat. Peter Schlüter
Arzt für Allgemeinmedizin
Arzt für Naturheilverfahren
76684 Tiefenbach
schlueter@vital-arzt-praxis.de
www.vital-arzt-praxis.de

Dr. Dr. Peter Schlüter ist promo­vierter Naturwissenschaftler und ­Mediziner. Seit 1982 ist er als Arzt für Allgemein­medizin mit betriebs­­wirtschaftlich ­opti­mierter Praxis nieder­gelassen. Als Berater zu allen ­Fragen der Praxisorganisation, Praxis­manage­­ment und ­Abrechnung ist er seit 1987 tätig.

Bildnachweis: privat

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