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Dermatologie

Systemtherapie der atopischen Dermatitis

Startschuss für Lebrikizumab

26.2.2024

Mit der Listung des selektiven IL-13-Inhibitors Lebrikizumab in der Lauer-Taxe ist seit dem 15.12.2023 endlich eine weitere Therapieoption für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis (AD) im Handel erhältlich.

Laut aktuellen Leitlinienempfehlungen liegt bei mittelschwerer/schwerer AD eine Indikation zur Systemtherapie vor. „Für die Betroffenen sind die Top-Ziele einer Behandlung, keinen Juckreiz mehr zu haben und endlich wieder schlafen zu können. Mit den neuen innovativen Therapieoptionen sind weitgehende Symptomfreiheit und Wiederherstellung der Lebensqualität auch durchaus realistische Ziele geworden“, erklärte Prof. Dr. med. Matthias Augustin (Hamburg). „Sofern sie denn eingesetzt werden, denn die Versorgungsforschung zeigt, dass immer noch zu selten leitliniengerecht verschrieben wird.“

An die Rezeptblöcke, fertig, los

Zu den neuen Therapieoptionen zählt neben den bereits etablierten JAK-Inhibitoren und Biologika (Dupilumab, Tralokinumab) auch das kürzlich für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren (> 40 kg Körpergewicht) zugelassene Lebrikizumab, das am 15. De­zember 2023 in die Lauer-Taxe aufgenommen wurde und damit für Betroffene endlich in den Apotheken erhältlich ist. Der selektive IL-13-Antikörper blockiert ebenso wie Tralokinumab den IL-13-Signalweg am Typ-II-Rezeptor, lässt aber den IL-13-Signalweg am Decoy-Rezeptor, dessen Funktion im Abbau von überschüssigem IL-13 vermutet wird, unberührt. „Damit sind wir in der Behandlung immer zielgerichteter geworden,“ kommentierte Prof. Dr. med. Stephan Weidinger (Kiel), „von den konventionellen, heute kaum noch verwendeten Systemtherapeutika wie Methotrexat oder Ciclosporin über die JAK-Inhibitoren zu den Biologika, unter denen Dupilumab zu einer dualen Blockade von IL-4 und IL-13 führt, Tralokinumab schon selektiv IL-13 blockiert, allerdings unter Einschluss des Decoy-Rezeptors, bis hin zu Lebrikizumab, das nur noch IL-13 am Typ-II-Rezeptor inhibiert und seine physiologische Funktion am Decoy-Rezeptor erhält.“ Zudem konnten in vitro für die Bindung von Lebrikizumab an IL-13 verglichen mit Tralokinumab eine höhere Affinität und eine langsamere Dissoziationsrate gemessen werden –  vielleicht eine Erklärung für den im Vergleich zu Tralokinumab schnelleren Wirkeintritt von Lebrikizumab in den Zulassungsstudien ADvocate 1 und 2. „Bereits in Woche 16 war jeder Dritte erscheinungsfrei oder fast erscheinungsfrei (IGA 0/1) und jeder Zweite erreichte einen EASI-75 oder mehr. Auch Juckreiz und Nachtschlaf besserten sich bei über der Hälfte der Behandelten“, fasste Weidinger die Studienergebnisse zusammen. In der 52-Wochen-Verlängerung zeigte sich, dass die Wirksamkeit bei 80 % der Responder in Woche 16 auch nach 1 Jahr noch anhielt – sowohl bei Gabe alle 2 (Q2W) als auch alle 4 Wochen (Q4W). Über 50 % der partiellen Responder zu Woche 16 erreichten in Woche 24 den EASI-75. Danach stellte sich ein Plateau im Ansprechen ein. „Ab Woche 16, spätestens 24, kann bei den EASI-75-­Respondern eine Intervallverlängerung auf Q4W ohne Nachteile für die Wirksamkeit erfolgen – für viele sicher ein erfreulicher Aspekt“, so Weidinger.

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