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Allgemeinmed

Oraler CGRP-Rezeptorantagonist

Patientenorientierte Migräneprophylaxe

12.8.2025

Die Belastung durch Migräne wird häufig unterschätzt. Bei den unter 50-Jährigen ist sie die dritthäufigste Ursache für eine signifikante Beeinträchtigung in Alltag und Beruf. Medikamente zur gezielten Migräneprophylaxe haben sich als wirksam erwiesen.

Laut Dr. med. Christopher Bogs (Bonn) müsse die Migräneprophylaxe den persönlichen Bedürfnissen angepasst sein. So könnten Calcitonin-Gene-Related-Peptide(CGRP)-unspezifische Therapieformen wie Flunarizin, Topiramat oder Beta-Blocker und CGRP-spezifische Therapieformen unterschieden werden.

Die CGRP-vermittelte Vasodilatation werde als wichtiger pathogenetischer Mechanismus bei der Entstehung der Migräne angesehen.

Seit März 2025 ist mit Atogepant der erste und einzige orale CGRP-Rezeptorantagonist zur 1 × täglichen Gabe für die Migräneprophylaxe bei Erwachsenen mit mindestens 4 monatlichen Migränetagen verfügbar, erklärte PD Dr. med. Lars Neeb (Brandenburg). Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 60 mg Atogepant. Die Zulassung basiert auf den randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Phase-III-Studien ADVANCE und PROGRESS. Atogepant reduzierte signifikant die mittlere Anzahl monatlicher Migränetage und verbesserte auch die Lebensqualität der Betroffenen mit episodischer und chronischer Migräne signifikant: Über 12 Wochen konnten die monatlichen Migränetage um 4,1 Tage bei episodischer (vs. 2,5 Tage mit Placebo) und um 6,8 Tage bei chronischer Migräne (vs. 5,1 Tage mit Placebo) verringert werden. Zudem erwies sich ­Atogepant als gut verträglich.

Was tun bei persistierender chronischer Migräne?

Trotz des sorgfältigen therapeutischen Vorgehens kann die episodische Migräne (mit < 15 Kopfschmerztagen/Monat) in eine chronische übergehen. Die chronische Migräne bezeichnet Kopfschmerzen, die an ≥ 15 Tagen im Monat auftreten und an mindestens 8 Tagen migräneartig sind. Im Vergleich zur episodischen Migräne ist die chronische mit einer signifikant höheren Beeinträchtigung im Alltag und der Lebensqualität assoziiert. Falls eine ungenügende Wirksamkeit von mindestens 2 Migräneprophylaktika besteht, sollte eine Behandlung mit OnabotulinumtoxinA (ONA) erfolgen. Dessen Wirksamkeit wurde in den PREEMPT-Studien nachgewiesen. Die Wahrscheinlichkeit eines Ansprechens für initiale ­Non-Responder liegt bei 70,9 %.

Bewährtes Therapieschema von ONA

Der Patient bzw. die Patientin erhält bei einer Sitzung 155 bis 195 Einheiten des Medikamentes. Gemäß PREEMPT-Schema erfolgen 31 Injektionen in 7 spezi­fische Kopf- und Nackenmuskeln. Nach ärztlichem Ermessen können bis zu 8 weitere Injektionen erfolgen („Follow the pain“). Im ersten Jahr der Therapie sollte die Anwendung alle 3 Monate wiederholt werden, da nach diesem Zeitraum die Wirkung nachlässt. Ziel der Therapie ist eine Verbesserung der Symptomatik um 30 %. Wird dieses Ziel nicht nach 3 Zyklen erreicht, muss die Therapie wegen fehlender Wirksamkeit abgebrochen werden.

Symposium „AQUIPTA® und BOTOX® – Therapie und Prophylaxe bei Migräne neu gedacht“, DMKG-Kongress (Veranstalter: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG), Mai 2025

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