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Dermatologie

Nicht melanozytärer Hautkrebs

Neue daten zur Therapie des Plattenepithelkarzinoms

11.11.2025

Sowohl durch eine neoadjuvante als auch eine adjuvante Immuntherapie hat sich die Therapie des kutanen Plattenepithelkarzinoms deutlich verbessert.

Neue Daten wurden vorgestellt von Prof. Dr. med. Ulrike Leiter-Stöppke (Tübingen). Eine der eigentlichen Primärtherapie vorgeschaltete neoadjuvante Therapie hat meist die Funktion, die Morbidität eines operativen Eingriffs zu reduzieren bzw. die onkologische Prognose zu verbessern. Da der Tumor bei der neoadjuvanten Therapie noch komplett vorhanden ist eignet sich hier besonders eine Immuntherapie, da besonders viele Neoantigene vorhanden sind. Allerdings ist auch eine adjuvante Immuntherapie sinnvoll, die hier helfen kann, die Neoantigene vollständig zu entfernen.

Schon 2023 wurde eine Studie von Gross et al. [1] publiziert, die Daten von Plattenepithelkarzinom-Erkrankten beschrieb, die vor einer chirurgischen ­Therapie, also neoadjuvant, mit 4 Zyklen des Checkpoint-Inhibitors Cemiplimab behandelt ­wurden. Es zeigte sich ein sehr gutes Ansprechen (pCR; pathological complete remission) bei > 50 % der Behandelten. Auch nach einer ­anschließenden adju­vanten Therapie (3 Möglichkeiten: ­Cemiplimab adjuvant weitergeführt, eine Bestrahlungstherapie oder der Patient bzw. die Patientin wurde dem Beobachtungsarm zugeordnet) zeigte sich vor ­allem bei den Erkrankten, die besonders gut auf die neoadjuvante Therapie angesprochen hatten, eine sehr hohe 3-Jahres-Überlebensrate.

Cemiplimab kann aber auch adjuvant eingesetzt werden. In einer randomisierten Phase-III-Studie von Rischin et al., deren Daten dieses Jahr vorgestellt wurden, erhielten 412 Erkrankte nach einer chirurgischen oder Bestrahlungstherapie 1 : 1 eine adjuvante Therapie mit Cemiplimab oder Placebo. Die Personen aus dem adjuvanten Cemiplimab-Arm zeigten eine deutlich höhere Über­lebensrate als die aus dem Placebo-Arm [2,3]. Nach 36 Monaten betrug das krankheitsfreie Überleben in der Cemiplimab-Gruppe 83 %, in der Placebo-Gruppe nur 60 %. Auch Lymphknoten- oder Fernmetastasen war bei den Cemiplimab-Patienten deutlich reduziert im Vergleich zu Placebo. Das Sicherheitsprofil wurde als typisch für Checkpoint-Inhibitoren beschrieben, aber von keiner hohen Intensität [3].

Das Patientenkollektiv, das auf die oben beschriebene Cemiplimab-Therapie nicht angesprochen hatte, kann nach der I-TACKLE-Studie [4] oft durch eine Kombination von Pembrolizumab und Cetuximab profitieren, oder wie in der AliCe-Studie beschrieben von Avelumab mit Cetuximab [5]. Die Immuntherapie erscheint somit auch beim Plattenepithelkarzinom als vielversprechender Ansatz.

  1. Gross ND et al., Lancet Oncol 2023; 24: 1196–205
  2. Rischin D et al., ASCO 2020
  3. Rischin D et al., ASCO 2025
  4. Bossi P et al., Eur J Cancer 2025; 220: 115379
  5. Becker JC et al., Br J Dermatol 2025; 26: ljaf303

Online-Vortrag „Dermato-Onkologie 2025” (Veranstalter: streamedup! GmbH), September 2025

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