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Gesundheitssystem

Ungewöhnlich viele krankheitsbedingte Arbeitsausfälle im Sommerquartal

23.11.2023

Von Juli bis September 2023 gab es für ein Sommerquartal ungewöhnlich viele krankheitsbedingte Arbeitsausfälle in Deutschland, teil die DAK Gesundheit mit. Der Krankenstand lag im 3. Quartal 2023 mit 5,0 Prozent über dem schon sehr hohen Niveau des Vorjahresquartals mit 4,7 Prozent. Im Durchschnitt hatte jeder und jede Beschäftigte fast fünf Fehltage – obwohl es keine Sommergrippewelle gab.

Nach Einschätzung der Hamburger Ersatzkasse war vor allem ein erneuter Anstieg bei den psychischen Erkrankungen verantwortlich für den weiterhin sehr hohen Krankenstand. Entsprechend der Fehlzeitenanalyse der DAK-Gesundheit gab es rund ein Viertel mehr Fehltage wegen Depressionen oder Angststörungen als im Vorjahresquartal. Die Kasse erwartet bis zum Jahresende insgesamt einen neuen Höchststand mit durchschnittlich über 20 Fehltagen pro Kopf.

Fast ein Viertel mehr Fehltage durch psychische Erkrankungen

Den stärksten Anstieg gab es bei Muskel-Skelett-Problemen und psychischen Erkrankungen. In der letzteren Gruppe – inkl. Depressionen und Angststörungen – ging der Arbeitsausfall um 24,3 Prozent hoch, von 70 auf 87Fehltage je 100 Beschäftigte. „Ein Anstieg von einem Viertel gegenüber dem Vorjahresquartal ist als dramatisch, quasi als epidemisch zu bezeichnen“, kommentiert Prof. Dr. phil. Volker Nürnberg (Frankfurt) den Anstieg. Der Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement sagt: „Burnout ist die neue Pandemie! Bei vielen Mitarbeitern ist nicht nur der Akku leer, sondern das Ladekabel defekt.“

Bei den Muskel- und Skelett-Erkrankungen betrug der Anstieg 25,2Prozent. Hier gab es mit 101 Fehltagen je 100 Beschäftigte insgesamt dengrößten Arbeitsausfall. Bei vielen Krankschreibungen in dieserErkrankungsgruppe gehen Fachleute davon aus, dass sie zu einem gewissen Gradauch mit psychischen Belastungen in Verbindung stehen. „Man muss wissen, dasssich eine Menge – bis zu einem Drittel – der psychischen Erkrankungen in dieserGruppe verbergen, etwa der psychosomatische Rückenschmerz“, betont Nürnberg.„Die vielfältigen Belastungen und die seelische Anspannung der Menschen machensich bei den Rückenproblemen bemerkbar.“

Die DAK-Gesundheit prognostiziert – bedingt durch die anstehende Erkältungssaison – noch stärker steigende Fehlzeiten im 4. Quartal und einen neuen Jahreshöchstwert.

Hintergrund: Für die Fehlzeitenanalyse der DAK-Gesundheit zum 3. Quartal wurden Daten von 2,35Millionen DAK-Versicherten Beschäftigten durch das Berliner IGES Institut ausgewertet.

Pressemitteilung„Krankenstand: Erneuter Anstieg der Psych-Fehltage“. DAK Gesundheit, Hamburg,1.11.2023 (https://www.dak.de/dak/bundesthemen/krankenstand-erneuter-anstieg-der-psych-fehltage-2634222.html#/).

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