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Thromboembolien

Metaanalyse: DOAKs sollten bei Krebspatienten Standard werden

21.1.2022

Direkte orale Antikoagulantien (DOAK) sollten als Behandlungsstandard zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit krebsassoziierten Thromboembolien angesehen werden, so die Ergebnisse einer neuen Analyse an der US-amerikanischen Mayo-Klinik.

Der Bericht untersuchte die Ergebnisse von vier randomisierten klinischen Studien mit 2.894 Patienten und stellte fest, dass direkte orale Antikoagulantien - im Vergleich zu dem parenteral verabreichten niedermolekularen Heparin Dalteparin - das krebsbedingte Wiederauftreten venöser Thromboembolien signifikant verringerten, ohne das Blutungsrisiko signifikant zu erhöhen. Thromboembolische Ereignisse, einschließlich der venösen Thromboembolie, gehören zu den häufigen Komplikationen bei Tumorpatienten und sind nach der tumorbedingten Sterblichkeit deren zweithäufigste Todesursache.

„Unsere Meta-Analyse hat gezeigt, dass Krebspatienten, die akute venöse Thromboembolien erlitten hatten und mit direkten oralen Antikoagulantien behandelt wurden, eine - im Vergleich zu Dalteparin - 41-prozentige Abnahme der Thrombose-Rezidivrate erlebten, ohne dass größere Blutungen signifikant zunahmen“, sagte der Hämatoonkologe Dr. Irbaz Riaz, Mitautor der Studie. Die direkten Vergleiche zeigten, dass DOAK rezidivierende venöse Thromboembolien im Vergleich zu Dalteparin signifikant reduzierten (Odds Ratio [OR] = 0,59, 95%-Konfidenzintervall [KI]: 0,41-0,86, I2=25%) ohne signifikante Zunahme schwerer Blutungen (OR = 1,34, 95%-KI = 0,83-2,18, I2=28%).

Vergleiche mit gemischten Behandlungen zeigten, dass Apixaban und Rivaroxaban im Vergleich zu Dalteparin die Zahl wiederkehrender venöser Thromboembolien signifikant verringerten. Edoxaban erhöhte hingegen signifikant größere Blutungen im Vergleich zu Dalteparin. Rivaroxaban erhöhte signifikant klinisch relevante nicht größere Blutungen im Vergleich zu Dalteparin und anderen DOAKs. Signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen direkten oralen Antikoagulantien hinsichtlich Thromboembolie-Rezidiven oder größeren Blutungen zeigten sich bei der Metaanalyse nicht.

DOAK gelten als Behandlungsstandard zur Behandlung von venösen Thromboembolien bei Patienten ohne Krebs. „Diese Analyse zeigt, dass dasselbe auch für Patienten mit Krebs gilt“, sagte der Kardiologe Prof. Dr. Robert McBane II, leitender Autor der Studie. Die systematische Überprüfung fand keine Unterschiede in der Sterblichkeit basierend auf der Verwendung von oralen Antikoagulantien im Vergleich zu Dalteparin. Die Autoren raten zur Vorsicht bei der Anwendung von Antikoagulantien bei der Behandlung von Patienten mit hohem Blutungsrisiko. Insgesamt schlussfolgern die Autoren: „Direkte orale Antikoagulantien sollten als Behandlungsstandard für die Behandlung von krebsassoziierten Thromboembolien angesehen werden, außer bei Patienten mit hohem Blutungsrisiko. Aktuelle Hinweise sprechen für die Verwendung von Apixaban, neben anderen DOAKs“.

Pressemitteilung Mayo Clinic, Januar 2022
Riaz IB et al.: Mayo Clin Proc. 2021 Jun 22:S0025-6196(20)31373-2 (DOI 10.1016/j.mayocp.2020.10.041 | PMID 34172290).

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