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Suizid bei Depression

USA: Medikamente sind häufigste Selbsttötungsmethode

25.8.2022

US-Forscher haben die Prävalenz verschiedener Suizidmethoden und selbst zugefügter Vergiftungen/Verletzungen bei Personen mit schweren und bipolaren Depressionen untersucht. Es zeigte sich, dass der Einsatz von Medikamenten als Selbsttötungsverfahren am häufigsten war, gefolgt von Schnittverletzungen.

Für die Studie wurde ein Datensatz der US-Datenbank National Inpatient Sample (NIS, umfasst ca. 8 Mio. Krankenhauseinweisungen/Jahr) aus den Jahren 2012-2015 verwendet. Die Daten wurden aus den Entlassungsunterlagen von Patienten im Alter von ≥ 18 Jahren erhoben, die wegen schwerer depressiver oder bipolarer Erkrankungen aufgenommen worden waren. Ziel war die Erfassung der Prävalenz verschiedener Suizidmethoden und selbst zugefügter Vergiftungen/Verletzungen. Die häufigsten Subtypen von Depressionen und bipolaren Störungen (> Psychiatrie) in den beiden Gruppen wurden untersucht, und psychiatrische Komorbiditäten verglichen.

Insgesamt wurden bei der Analyse 13.556 Datensätze von Patienten identifiziert, die wegen einer Diagnose einer schweren Depression ins Krankenhaus eingeliefert worden waren, resp. 6.506 Datensätze von Patienten mit bipolarer Depression. Selbstmord und selbst zugefügte Vergiftungen/Verletzungen durch Schnittverletzungen waren in beiden Gruppen weit verbreitet. Die Prävalenz bei Patienten mit bipolarer Depression lag signifikant höher (35,5% vs. 30,8%, p<0,001). Der Konsum von Beruhigungsmitteln und anderen psychotropen Substanzen (jeweils rund 29%) und anderen spezifizierten Drogen und Arzneimitteln (jeweils ca. 14%) war in beiden Gruppen hoch; es gab keine signifikanten Gruppenunterschiede (> Suchterkrankungen). Patienten mit schweren depressiven Erkrankungen setzten jedoch Analgetika, andere Sedativa und Hypnotika, andere und nicht spezifizierte feste und flüssige Substanzen sowie Strangulation und Ersticken häufiger als Suizidverfahren ein als chronisch bipolar Erkrankte.

Die Autoren betonen, wie wichtig es ist, die Selbsttötungsmethoden der einzelnen Patientengruppen genauer zu untersuchen und zu verstehen. Eine praktische Konsequenz zur Suizidprävention könnte daraus bestehen, den Zugang zu den am weitesten verbreiteten Formen der Selbstverletzung zu beschränken.

Vadukapuram R et al.; Prim Care Companion CNS Disord. 2022 Aug 16;24(4):21m03159 (DOI 4088/PCC.21m03159)

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