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Stress

Achtsamkeits-Meditation nach Stress moduliert hormonelle Reaktionen

29.3.2024

Stress ist ein bekannter Risikofaktor für negative gesundheitliche Folgen. Ein multinationales Forschungsteam (China, USA, UK) konnte jetzt zeigen, dass eine Mind-Body-Kurzzeitintervention in der Lage ist, die hormonellen Auswirkungen von akutem Stress zu modulieren.

Bisherige Forschungen haben angedeutet, dass Mind-Body-Interventionen wie Meditation oder Tai Chi zur Verringerung des Kortisolspiegels nach Stress führen, aber unterschiedliche Ergebnisse bei der Testosteronkonzentration zeigen.

Um diese Forschungslücke zu schließen, hat die Forschungsgruppe eine randomisierte kontrollierte Pilotstudie durchgeführt, um die modulierende Wirkung einer Kurzzeitmeditation (sieben 20-minütige Sitzungen) auf Testosteron und Kortisol als Reaktion auf akuten Stress (3-minütige Kopfrechnen-Aufgaben, die als akuter Laborstressor validiert sind) zu erfassen. Dabei wurde die Anwendung einer speziellen Form von Achtsamkeitsmeditation (Integratives Körper-Geist-Training - IBMT) mit aktivem Kontrolltraining (Entspannungstraining - RT) in den jeweiligen Auswirkungen auf die Kortisol- und Testosteronkonzentrationen im Speichel in drei Phasen der Stressintervention (Ruhe, Stress und eine zusätzliche 20-minütige IBMT- oder RT-Anwendung) verglichen.

In beiden Gruppen fanden sich erhöhte Kortisol- und Testosteronkonzentrationen nach akutem Stress, wobei der Testosteronanstieg nicht mit dem Kortisolanstieg assoziiert war. Zudem zeigte sich, dass auch die kurzfristige Achtsamkeitsmeditation die Testosteronreaktion auf Stress und die Beziehung zwischen den Veränderungen von Kortisol- und Testosteronkonzentration als Reaktion auf Stress modulieren kann. IBMT ließ die stressbedingt angestiegenen Testosteronkonzentrationen weiter ansteigen, senkte aber gleichzeitig die Kortisolkonzentrationen im Speichel. Diese Ergebnisse legen nahe, so die Autorengruppe, dass IBMT, wohl durch die Ko-Regulation der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren- und der Hypothalamus-Hypophysen-Hoden-Achsen, zu einer verbesserten Homöostase als Reaktion auf Stress beitragen kann. Im Einklang mit der Dual-Hormon-Hypothese könnte IBMT ein Mittel zur effizienten Regulierung von Kortisol und Testosteron darstellen.

Hintergrund: Die Dual-Hormon-Hypothese geht davon aus, dass ein hoher Testosteronspiegel, kombiniert mit einem niedrigen Kortisollevel, mit erhöht aggressivem Verhalten einher geht. Insofern könnte IBMT auch dazu dienen, z. B. dominantes und aggressives Verhalten zu beeinflussen und prosoziales Verhalten zu verbessern (so die Autorengruppe).

Fan Y et al.: Salivary testosterone and cortisol response in acute stress modulated by seven sessions of mindfulness meditation in young males. Stress. 2024 Jan;27(1):2316041 (DOI 10.1080/10253890.2024.2316041).

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