Eine retrospektive Kohortenstudie mit rund 4 700 Patientinnen untersuchte in den USA die Rahmenbedingungen der HPV-Impfung bei Mädchen im Alter von neun bis zwölf Jahren.
Von den Mädchen, die für eine routinemäßige Impfung infrage kamen, waren nur 56 % tatsächlich geimpft. 21 % der Teilnehmerinnen gaben an, dass sie ihre erste Impfdosis tatsächlich im Alter von bis zu zwölf Jahren erhalten hatten, der Durchschnitt lag jedoch bei 14,5 Jahren – also in einem Alter, in dem viele junge Frauen schon sexuell aktiv sind. 33 % gaben an, dass die Impfung vor dem ersten Verkehr erfolgte, bei 23 % aber erst danach. Bei der Stratifizierung zeigte sich, dass eine HPV-Impfung vor dem ersten Verkehr mit einer deutlich geringeren HPV-Prävalenz assoziiert war als bei Probandinnen, die erst nach ihrem ersten Verkehr geimpft worden waren. Die Autoren folgern, dass eine frühe Impfung der jungen Frauen zuverlässiger vor Gebärmutterhalskrebs schützen kann.
Egeman D et al., JAMA Netw Open 2022; 5: e2238041
