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Prävention

Altersbedingte Makuladegeneration bleibt lange unerkannt

Eine der häufigsten Erkrankungen des Auges ist die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Genaue Fallzahlen gibt es nicht, jedoch geht der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) von einer Prävalenz von 8,43% im Frühstadium aus. Das entspricht fast sieben Millionen Menschen. Etwa 488.000 Menschen seien von der Spätform betroffen, heißt es in einer Mitteilung des BVA anlässlich der AMD-Aktionswoche vom 20. bis zum 27. November 2021.

Augenärzte unterscheiden zwischen der langsam fortschreitenden, frühen und der aggressiven späten Form der AMD. Die frühe Form ist durch Ablagerungen in der Netzhaut, sogenannten Drusen, und Veränderungen der Pigmentierung der Netzhaut gekennzeichnet. Die frühe AMD verursacht wenige bis keine Symptome. Im Durchschnitt entwickelt sie sich über zehn Jahre hinweg und wird dann zur späten AMD.

Zwei weitere Formen werden unterschieden: Bei der trockenen AMD sterben im Laufe der Zeit die Photorezeptoren ab und führen zu einer Verkümmerung des Gewebes. In der Folge lassen das Farbsehen und die Sehschärfe nach. In der Mitte des Sichtfeldes entsteht ein dunkler Fleck, während die Peripherie intakt bleibt. Die Betroffenen können sich noch in einem Raum orientieren, schaffen es jedoch nicht mehr zu Lesen, Auto zu fahren oder Gesichter zu erkennen. Alarmsignale sind springende Buchstaben, dunkle Flecken beim Zeitunglesen oder Unschärfen in der Mitte des Gesichtsfeldes.

Bei der feuchten Form handelt es sich um eine aggressivere Form, die etwa zwei Drittel der Patienten mit später AMD betrifft. Dabei bilden sich im Auge neue Blutgefäße, die aber statt zu einer verbesserten Versorgung der Photorezeptoren zu Schäden im Gewebe führen. Es tritt Flüssigkeit in das Gewebe aus, dadurch wird die Netzhaut durch das retinale Pigmentepithel angehoben. In der Folge verzerrt sich das Sehen (Metamorphopsien). Eine gerade Fliesenfuge sieht dann krumm und verbogen aus.

Keine Therapie für Frühstadium

Die feuchte AMD ist therapierbar. Dabei werden unter sterilen Bedingungen während einer Operation Medikamente direkt ins Augeninnere injiziert. Die Wirkstoffe verhindern die schädliche Gefäßwucherung in der Netzhaut und sorgen für einen Abbau der Flüssigkeitsansammlungen unter der Netzhaut. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind für die chronische Krankheit obligatorisch, um rechtzeitig weitere Behandlungen einleiten zu können. Für alle Beteiligten ist das zwar anstrengend, es erhält jedoch die Selbstständigkeit und die Lebensqualität der Betroffenen.

Für die Frühstadien der AMD gibt es aktuell keine zugelassene Therapie. Hier hilft nur Prävention. Schlechte Karten haben Raucher: sie haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an AMD zu erkranken. Wichtige Faktoren für den Erhalt der Sehkraft sind abwechslungsreiche Ernährung (Farbstoff Lutein und Karotinoide), Bewegung und der Schutz der Augen vor UV- und energiereichem Licht mit einer Sonnenbrille. Laut der Selbsthilfevereinigung PRO RETINA könne eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Fisch und Olivenöl einer Makuladegeneration bis zu 40% vorbeugen.

Pressemitteilung Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) und PRO RETINA, November 2021

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