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Onkologische Therapie

Strahlentherapie erhöht Inzidenz kardiovaskulärer Todesfälle

21.4.2022

Nach einer Radiotherapie gegen verschiedene Tumorarten starben mehr Menschen an kardiovaskulären Ursachen als Krebspatienten ohne Strahlentherapie oder die Allgemeinbevölkerung. Kardiovaskuläre Todesfälle waren bisher vor allem bei der Chemotherapie beschrieben.

Eine Studie des Nationalen Chinesischen Krebszentrums hat den Zusammenhang von Radiotherapie bei Krebs und Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie das relative Risiko für kardiovaskuläre Todesfälle in der Allgemeinbevölkerung und bei radiotherapeutisch behandelten Krebspatienten genauer untersucht. Alle Krebsstatistiken wurden aus der chinesischen Datenbank „Surveillance, Epidemiology, and End Results“ (SEER) extrahiert und dann ausgewertet. Mittels multivariabler Cox-Proportional-Hazards-Regressionsanalyse wurde der Zusammenhang zwischen Strahlentherapie und kardiovaskulärem Überleben analysiert. Das standardisierte Mortalitätsverhältnis für kardiovaskuläre Todesfälle wurde geschätzt, indem die beobachteten Todesfälle von radiotherapeutisch behandelten Krebspatienten mit den erwarteten Todesfällen der Allgemeinbevölkerung verglichen wurden.

Die Datenbankanalyse zeigte, dass von den 2.214.944 in der Datenbank identifizierten Patienten 292.102 (13,19%) an kardiovaskulären Erkrankungen gestorben waren. Die Regressionsanalyse zeigte, dass eine onkologische Radiotherapie ein unabhängiger Risikofaktor für das kardiovaskuläre Überleben bei Patienten mit Lungen- und Bronchial-, Gebärmutterhals-, Endometrium- und Harnblasenkrebs war. Das langfristige kardiovaskulär-spezifische Überleben von Krebspatienten, die eine Strahlentherapie bekommen hatten, war signifikant niedriger als das von Krebspatienten ohne Radiotherapie. Ebenso lag auch die Inzidenz von kardiovaskulären Todesfällen bei Patienten mit Lungen- und Bronchial-, Gebärmutterhals-, Endometrium- und Harnblasenkrebs nach Radiotherapie höher als in der Allgemeinbevölkerung.

Eine onkologische Radiotherapie kann demzufolge, so die Autoren, mit einem verschlechterten kardiovaskulären Überleben bei Patienten mit Lungen- und Bronchial-, Gebärmutterhals-, Endometrium- und Harnblasenkrebs einhergehen. Deshalb sollte nach der Strahlentherapie eine Langzeitüberwachung hinsichtlich kardiovaskulärer Erkrankungen durchgeführt werden.

Liu E et al., J Am Heart Assoc 2022 Mar 15; 11: e023802, DOI 10.1161/JAHA.121.023802, PMID 35253473

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