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Onkologie

Neue Blutstammzellen in Hirntumoren gefunden

Glioblastome wachsen diffus ins gesunde Gewebe des Gehirns ein und lassen sich daher durch eine Operation kaum vollständig entfernen. Auch moderne Immuntherapien schlagen nicht an.  Nun entdeckten Wissenschaftler vom Partnerstandort Essen/Düsseldorf des Deutschen Konsortiums für translationale Krebsforschung (DKTK) zum ersten Mal Stammzellen des blutbildenden Systems. Sie fördern die Teilung der Krebszellen und unterdrücken gleichzeitig die Immunabwehr gegen den Tumor. In gesunden Geweben ist dieser Zelltyp nicht nachweisbar gewesen.
Wurden die tumorassoziierten Blutstammzellen gemeinsam mit Glioblastomzellen in derselben Kulturschale gezüchtet, so steigerte sich die Teilungsaktivität der Krebszellen. Zudem produzierten sie große Mengen des als „Immunbremse“ bekannten Moleküls PD-L1 auf ihrer Oberfläche.
Auch Tumor-Organoide ‒ Minitumoren, die in der Kulturschale aus Hirntumorzellen einzelner Patienten gezüchtet wurden ‒ bildeten in deren Gegenwart ein Netzwerk aus Zellfortsätzen, das sie untereinander verbindet. Vor wenigen Jahren erst entdeckten Wissenschaftler, dass Glioblastomzellen über diese Verbindungen kommunizieren und sich dadurch vor therapiebedingten Schäden schützen.
Je mehr Blutstammzellen ein Tumor enthielt, desto mehr immunsuppressive Botenstoffe wurden ausgeschüttet, desto mehr immunbremsende Marker bildeten die Krebszellen ‒ und desto geringer war das Gesamtüberleben der Patienten.
Um die Hirntumor-Blutstammzellen zu untersuchen, wurden einzelne Zellen aus frischem Patientengewebe extrahiert. Durch die Sequenzierung der Genexpression konnte ein Profil erstellt und mit Zellen aus dem gesunden Knochenmark und Blut verglichen werden. Die Analyse dieser Daten erbrachte Ansätze für neue Behandlungsmöglichkeiten.

Pressemitteilung Deutsches Krebsforschungszentrum, Juni 2021

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