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Lese-Rechtschreib-Schwäche bei Kindern

Stiftung Auge: bei Legasthenie-Verdacht Augenarzt zu Rate ziehen

Rund 5% der Schüler in Deutschland leiden an Legasthenie (LRS). Betroffenen fällt es schwer, gesprochene Sprache in geschriebene Sprache umzuwandeln. Eine der möglichen Ursachen sind Sehstörungen, wie die Stiftung Auge in einer Pressemitteilung erinnert.

Schulkinder mit einer Lese- und/oder Rechtschreib-Schwäche zeigen verschiedene Auffälligkeiten beim Lesen und/oder Schreiben. Beispielsweise lesen sie meist sehr langsam oder haben Startschwierigkeiten beim Vorlesen. Auch kommt es vor, dass sie Wörter auslassen, andere hinzufügen oder vertauschen und dabei die Textzeile verlieren. Bei der Rechtschreibung haben sie Schwierigkeiten beim Schreiben von Buchstaben und Wörtern, machen viele Fehler bei ungeübten Diktaten, beim Abschreiben von Texten sowie bei der Grammatik und Zeichensetzung. Auch eine kaum leserliche Handschrift tritt in diesem Zusammenhang häufig auf.

An Fehlsichtigkeit denken

Als Ursachen für eine LRS stehen sowohl eine – genetisch bedingte – veränderte Verarbeitung von Bildern und Tönen im Gehirn in der Diskussion; aber auch Sehprobleme, die den Kindern und Jugendlichen das Lesen und Schreiben erschweren. „Zur Diagnosestellung einer Legasthenie gehört daher immer auch eine augenärztliche Untersuchung, um eine Sehschwäche als Ursache der Lese- oder Rechtschreibproblematik auszuschließen“, betont Prof. Dr. med. Gerd Geerling, Mediensprecher der Stiftung Auge und Direktor der Universitäts-Augenklinik Düsseldorf. Zum augenärztlichen Untersuchungsprogramm zählt in solchen Fällen eine umfangreiche Diagnostik zur Funktionsfähigkeit der Augen hinsichtlich verschiedener Fehlsichtigkeiten; so kontrolliert der Augenarzt unter anderem, ob eine Weit-, Kurz- oder Stabsichtigkeit, eine sogenannte Hornhautverkrümmung, vorliegt. Auch die Augenstellung, die Augenbeweglichkeit und eventuelle Brechungsfehler werden dabei untersucht.

Betroffene Kinder können mit Sehhilfen oft besser Lesen und Schreiben. Das sei aber nicht immer die alleinige Lösung: Vielmehr gehe es um ein maßgeschneidertes Behandlungsprogramm für die betroffenen Schüler, bei dem Augen-, Kinder- und Jugendärzte und auch entsprechend ausgebildete Psychiater und Psychologen mit im Boot sind. Mit speziell abgestimmten Trainings, die die einzelnen Symptome der LRS aufgreifen, kann es so gelingen, die Lese- und Schreibfähigkeit der betroffenen Kinder deutlich zu verbessern.

Pressemitteilung Stiftung Auge, Dezember 2021

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