- Anzeige -
News

Lehre

Musiktherapie: Fachgesellschaften fordern mehr Ausbildungsstätten

30.5.2022

Mehr Ausbildungskapazitäten für Musiktherapeuten wünscht sich der Deutsche Musikrat und die Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft. In Deutschland gibt es nur an sieben Hochschulen ein Musiktherapiestudium mit Bachelor- oder Masterabschluss. Das reiche in Zeiten von Krieg und Pandemie aber nicht.

Die Belastungen von Krieg und Pandemie haben zu einem deutlichen Anstieg psychischer und psychosomatischer Störungen geführt, schreiben der Deutsche Musikrat und die Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Wie wohl jeder aus eigener Erfahrung weiß, kann sich Musik positiv auf Körper, Geist und Seele auswirken, weil sie ohne Worte Verbindung zwischen Menschen schaffen kann. Die Hochschulrektorenkonferenz hat Musiktherapie als „kleines Fach“ anerkannt. Die Kapazität zur Ausbildung von Musiktherapeuten sei mit sieben Standorten in Deutschland jedoch begrenzt.

Hierzu stellt Professor Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, fest: „Der Deutsche Musikrat und die Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft fordern von den Ländern, weitere musiktherapeutische Studiengänge, insbesondere an den Musikhochschulen, einzurichten. Musik und Kunst können gerade jetzt dazu beitragen, dass sich geflüchtete Menschen mit ihrer Kultur akzeptiert fühlen, dass sie sich einbringen und traumatische Erfahrungen verarbeiten können. Kulturelle Angebote können ‒ im pädagogischen wie im therapeutischen Bereich ‒ präventiv wirken, um sich psychisch und mental zu stabilisieren. Daher muss die Versorgung mit musiktherapeutischen Angeboten strukturell gestärkt werden.“

Musiktherapie in den Leitlinien

Die Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft ist Mitglied im Deutschen Musikrat und engagiert sich als wissenschaftliche Fachgesellschaft für den professionellen therapeutischen Einsatz von Musik in Deutschland. In den deutschen Leitlinien auf der Website der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) findet sich Musiktherapie mehrfach: In den Leitlinien „Psychosoziale Therapien schwerer psychischer Erkrankungen“, „Schizophrenie“ und „Analgesie, Sedierung und Delirmanagement in der Intensivmedizin“ erhält Musiktherapie eine „Sollte-Empfehlung“. Eine Leitlinien-„Kann-Empfehlung“ gibt es bei „Demenzen“, „Schlaganfall“, „Rhythmische auditorische Stimulation bei subakuten und chronischen Schlaganfallpatienten“ sowie „Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie“.

Pressemitteilung des Deutschen Musikrates / der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft, Mai 2022
Stegemann T et al., Musiktherapeutische Umschau 2021 Jun 22; 42: DOI 10.13109/muum.2021.42.2.109

No items found.
Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt