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Kardiologie

Vorhofflimmern bei Diabetikern oft unerkannt

Patienten mit Diabetes haben häufig ein verborgenes Vorhofflimmern, oft mit verschlechterter Lebensqualität, wie Forscher der Universität Bern jetzt gezeigt haben. Sie empfehlen aufgrund des häufigen asymptomatischen Vorhofflimmerns und der möglichen schweren Komplikationen ein systematisches Screening auf Vorhofflimmern bei Diabetespatienten.

Für die Berner Studie wurden Daten aus der Swiss-AF-Studie zu 2.411 Personen mit Vorhofflimmern sowie mit vollständigen Daten zu Symptomen, Lebensqualität, Herz-Kreislauf-Problemen und neurologischen Begleiterkrankungen ausgewertet. Insgesamt 420 Patienten (17,4%) hatten eine Diabetesdiagnose. Das mittlere Alter betrug 73 Jahre. Unter den Diabetikern war die Häufigkeit von Hypertonie (OR 3,04; 95%-KI 2,19‒4,22), Myokardinfarkt (OR 1,55; 95%-KI 1,18‒2,03) und Herzinsuffizienz (OR 1,99; 95%-KI 1,57‒2,51) deutlich erhöht, besonders unter Insulintherapie. Auch bei neurologischen Komorbiditäten zeigte sich ähnliches. Verglichen mit den Nichtdiabetikern erlitten Diabetiker häufiger Schlaganfälle (OR 1,39; 95%-KI 1,03‒1,87) und litten unter kognitiven Beeinträchtigungen (OR 1,75; 95%-KI 1,39‒2,21). Und: Vorhofflimmern bei Diabetikern war viel häufiger unbemerkt geblieben, trotz verschlechterter Lebensqualität, als in der Vergleichsgruppe. Erstautorin PD Dr. Arjola Bano stellt fest: „Dieses Resultat ist für die Betroffenen wichtig: Es ist zu vermuten, dass Vorhofflimmern bei Diabetikern möglicherweise übersehen bzw. erst spät untersucht wird. Damit könnten die nötigen Vorsorgemaßnahmen wie Blutverdünnung nicht rechtzeitig eingeleitet werden. Das Risiko für Folgeschäden, z.B. eines Schlaganfalls, steigt.“

Pressemitteilung Universität Bern, November 2021

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