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Hypertonie

Hirnschäden durch schlecht eingestellten Blutdruck

Weiße Flecken im Gehirn, sogenannte White Matter Hyperintensities (WMH), sind häufig auf Magnetresonanztomografie-Aufnahmen älterer Menschen zu sehen. Sie können Teil des normalen Alterungsprozesses sein, aber auch einen relevanten Krankheitswert besitzen, zum Beispiel im Zuge von Demenzerkrankungen.

WMH werden als Indikator für Kleingefäßerkrankungen angesehen, also Schädigungen der feinsten Blutgefäße im Hirn. Jetzt publizierte Studienergebnisse zeigen: WMH treten bei Bluthochdruck auf und sind besonders stark ausgeprägt, wenn der Bluthochdruck zwar medikamentös behandelt wird, aber trotzdem nicht gut eingestellt ist.
Für die Studie griffen Wissenschaftler aus Duisburg-Essen, Jülich und Düsseldorf auf Daten der bevölkerungsbasierten 1000-Gehirne-Studie zurück. Mit dieser seit September 2011 laufenden, umfangreichen Untersuchung zu Struktur und Funktion des Gehirns an 1.000 Probanden soll das Zusammenspiel verschiedener Gehirnregionen und deren mögliche Veränderungen im normalen Alterungsprozess besser verstanden werden.
Neben höherem Alter gilt die Hypertonie als wichtigster Risikofaktor für die Entstehung der Kleingefäßerkrankungen. Besonders ein langjähriger und/oder schlecht eingestellter Bluthochdruck schädigt das Gehirn ‒ auch funktionell ‒ über verschiedene Mechanismen wie Minderdurchblutung und Entzündungsprozesse. Der in der aktuellen Studie beschriebene deutliche Zusammenhang zwischen WMH und Blutdruck untermauert vor allem die Bedeutung eines gut eingestellten Blutdrucks. Mitautor Prof. Dr. med. Dirk M. Hermann von der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen stellt ergänzend fest: „WMH sind offensichtlich späte Folgen von Bluthochdruck. In zukünftigen Studien wollen wir daher frühere Marker für strukturelle und funktionelle Hirnschäden durch Bluthochdruck untersuchen, um schwerwiegende späte Folgen wie zum Beispiel Demenz zu verhindern.“

Originalpublikation: Gronewold J et al., Hypertension 2021 Oct 11; HYPERTENSIONAHA12118135, DOI 10.1161/HYPERTENSIONAHA.121.18135, PMID 34628935

Pressemitteilung Universität Duisburg-Essen, Oktober 2021

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