Wie bekannt, ist die aktinische Keratose (AK) ein epitheliales Carcinoma in situ der Haut. Aufgrund des Risikos einer malignen Transformation besteht ein frühzeitiger Behandlungsbedarf. Gerade die initiale Therapie sollte neben der Wirksamkeit eine gute Verträglichkeit und Anwenderfreundlichkeit aufweisen. Kaliumhydroxid(KOH)-Lösung ist als keratolytische Behandlungsoption bei hyperkeratotischen Hauterkrankungen, wie etwa Mollusca contagiosa, bereits etabliert.

Im Rahmen einer Anwendungsstudie wurde von 18 Patienten mit aktinischer Keratose randomisiert entweder die KOH-Lösung oder 5-FU auf beide Seiten der betroffenen Kopfhaut beziehungsweise des Gesichts aufgetragen. Insgesamt konnten 13 (118 Läsionen), respektive 10 (83 Läsionen) Patienten über einen Monat beziehungsweise drei Monate nachbeobachtet werden. Nach einem Monat zeigte die Anwendung der fünfprozentigen Kaliumhydroxid-Lösung sowohl ein besseres klinisches Ansprechen (KOH 81% vs. 5-FU 58%; p=0,007) als auch ein besseres dermatoskopisches Ansprechen (KOH 65% vs. 5-FU 46%; p=0,04). Nach drei Monaten gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Therapieregimen mehr (klinisches Ansprechen, KOH 83% vs. 5-FU 70%, p=0,1; dermatoskopisches Ansprechen, KOH 76% vs. 5-FU 59%, p=0,1).

Auch hinsichtlich der Rezidivrate der Läsionen am Ende des dritten Monats wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen festgestellt (p=0,5). In Bezug auf die Anwendungssicherheit der beiden Regime war das Risiko für das Auftreten von lokalem Erythem, Schuppung oder Schwellung in der 5-FU-Gruppe höher (p<0,0001, alle), während mehr Patienten in der KOH-Gruppe Erosionen und Ulzerationen hatten (p<0,001, beides). KOH ist deutlich kostengünstiger als 5-FU (Deutschland: KOH anwendungsfertig >75% geringere Kosten als 5-FU-Cremes, abgesehen von den Anwendungsbeschränkungen und der komplexen Anwendung des Zytostatikums). In der derzeit in Überarbeitung befindlichen S3-Leitlinie „Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut“ (AWMF-Registernummer 032-022OL) kommt die AK-Therapiealternative KOH-5 %-Lösung (noch) nicht vor.