Hidradenitis suppurativa, eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung der Haarfollikel, die mit schmerzhaften, wiederkehrenden Abszessen und entzündlichen Knoten sowie dermalen Fisteln einhergeht, wurde bereits mit mehreren Begleiterkrankungen in Verbindung gebracht.
Die genaue Ursache der Erkrankung ist allerdings noch nicht vollständig erforscht. Die bisherige Datenlage war durch die Größe der verfügbaren Stichproben begrenzt.
Eine groß angelegte retrospektive Kohortenstudie mit ca. 200 000 Hidradenitis-suppurativa-Betroffenen und 3,3 Millionen Patienten und Patientinnen mit diagnostizierter chronisch-entzündlicher Darmerkrankung (CED) konnte nun zeigen, dass zwischen Hidradenitis suppurativa und CED ein wechselseitiges Risiko besteht. Studienteilnehmende mit einer der beiden Erkrankungen hatten ein deutlich erhöhtes Risiko auch für die jeweils andere Krankheit. Erkrankte mit Hidradenitis suppurativa hatten ein 36 % erhöhtes Risiko, innerhalb von 5 Jahren zusätzlich an einer CED wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu erkranken. Ebenso entwickelten Patientinnen und Patienten mit CED mit 31 % häufiger eine Hidradenitis suppurativa [1].
Die Studie verdeutlicht eine bidirektionale Risikoerhöhung zwischen chronisch-entzündlichen Haut- und Darmerkrankungen.
Pressemitteilung des Deutschen Gesundheitsportals, September 2025