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Hepatologie

Resmetirom in der EU zur Behandlung von MASH zugelassen

4.11.2025

Im August 2025 erteilte die Europäische Kommission die bedingte Zulassung für Resmetirom, den ersten und bislang einzigen für die Behandlung der metabolische Dysfunktion-assoziierten Steatohepatitis (MASH) zugelassenen Wirkstoff in der Europäischen Union (EMA-Produktnr. EMEA/H/C/006220). Die Zulassung gilt für erwachsene Patienten und Patientinnen mit nicht-zirrhotischer MASH und moderater bis fortgeschrittener Leberfibrose in den Stadien F2 bis F3. Sie basiert auf einer positiven Empfehlung des CHMP (Committee for Medicinal Products for Human Use) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) vom Juni 2025.

Resmetirom ist ein oraler, einmal täglich einzunehmender, lebergerichteter Agonist des Schilddrüsenhormonrezeptors Beta (THR-β). Durch die Aktivierung dieses Rezeptors in der Leber werden krankheitsrelevante Mechanismen wie die Einlagerung von Leberfett, entzündliche Prozesse und Fibrose reduziert. Grundlage der Zulassung sind die Ergebnisse der pivotalen Phase-3-Studie MAESTRO-NASH, einer multizentrischen, randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Studie. Resmetirom führte im Vergleich zu Placebo sowohl zu einer signifikanten Auflösung von MASH als auch zu einer Verbesserung des Fibrosestadiums. Zusätzlich kam es zu einer Reduktion der Lebersteifigkeit, des Leberfettgehalts, der Leberenzyme und atherogener Lipide sowie zu einer Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Nach einem Jahr Behandlung mit der 100-mg-Dosis erreichten 91 % der Patienten bzw Patientinnen eine Verbesserung oder Stabilisierung der Lebersteifigkeit, gemessen mit der Vibration-Controlled Transient Elastography.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Diarrhoe, Übelkeit und Pruritus. Weitere berichtete Nebenwirkungen betreffen gastrointestinale Beschwerden sowie Erhöhungen von Leberenzymen. Die Therapie muss stets in Kombination mit Diät und Bewegung erfolgen.

Die bedingte Zulassung spiegelt den hohen ungedeckten medizinischen Bedarf bei MASH wider. Sie erlaubt die sofortige Verfügbarkeit des Arzneimittels, obwohl noch zusätzliche Daten zur Bestätigung des klinischen Nutzens erforderlich sind. Eine bedingte Zulassung muss jährlich erneuert werden und ist an die Vorlage weiterer Studiendaten gebunden. Resmetirom ist nicht für Personen mit Zirrhose zugelassen. Die Wirksamkeit und Sicherheit in dieser Patientengruppe wird derzeit in der MAESTRO-NASH OUTCOMES-Studie untersucht, die Patienten mit kompensierter Zirrhose einschließt.

Hintergrund: Die metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatohepatitis ist eine schwerwiegende und fortschreitende Lebererkrankung, die zu Zirrhose, Leberversagen, Leberkrebs, Transplantationsbedarf und vorzeitigem Tod führen kann. MASH ist die am schnellsten wachsende Indikation für Lebertransplantationen in Europa und die zweithäufigste Ursache in den USA. Patienten und Patientinnen mit moderater bis fortgeschrittener Fibrose haben ein zehn- bis siebzehnfach erhöhtes Risiko für leberbedingte Mortalität im Vergleich zu Personen ohne Fibrose. Darüber hinaus ist MASH ein unabhängiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen, die die häufigste Todesursache bei diesen Patienten und Patientinnen darstellen. Nach Schätzungen von Madrigal werden in Europa derzeit rund 370.000 Patienten mit diagnostizierter MASH und Fibrose im Stadium F2 oder F3 von Fachärzten und -ärztinnen betreut.

Resmetirom (Handelsname: Rezdiffra®) wird von Madrigal Pharmaceuticals EU Limited vertrieben und soll ab dem vierten Quartal 2025 zunächst in Deutschland eingeführt werden.

Pressemitteilung „Madrigal Receives European Commission Approval for Rezdiffra™ (resmetirom) for the Treatment of MASH with Moderate to Advanced Liver Fibrosis“. Madrigal Pharmaceuticals Inc., West Conshohocken (PA/USA), 19.8.2025 (https://ir.madrigalpharma.com/news-releases/news-release-details/madrigal-receives-european-commission-approval-rezdiffratm).

* Harrison SA et al.: A Phase 3, Randomized, Controlled Trial of Resmetirom in NASH with Liver Fibrosis. N Engl J Med. 2024 Feb 8;390(6):497-509 (DOI 10.1056/NEJMoa2309000).

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