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Hämophilie

Neuartiges Medikament für die Behandlung von Hämophilie A und B

5.5.2025

Ab Anfang Februar 2025 steht ein neuartiges Medikament für die Routineprophylaxe von Blutungsepisoden bei Patienten ab einem Alter von 12 Jahren mit einem Körpergewicht von mindestens 35 kg mit schwerer Hämophilie A oder Hämophilie B (jeweils ohne Hemmkörper) zur Verfügung. Die Zulassung durch die EMA war Ende 2024 erfolgt.

Marstacimab ist ein humaner monoklonaler IgG1-Antikörper, der gegen die Kunitz-Domäne 2 (K2) vom Tissue Factor Pathway Inhibitor (TFPI), dem primären Inhibitor der extrinsischen Gerinnungskaskade, gerichtet ist. TFPI bindet zu Beginn an Faktor Xa und hemmt dessen aktives Zentrum über seine zweite Kunitz-Inhibitordomäne (K2). Die Wirkung von Marstacimab zur Neutralisierung der inhibitorischen Aktivität von TFPI kann dazu dienen, die extrinsische Gerinnungskaskade zu verstärken und Defizite im intrinsischen Gerinnungsweg zu umgehen, indem die Verfügbarkeit von freiem Faktor Xa erhöht wird, wodurch die Thrombinbildung gesteigert und die Hämostase verstärkt wird.

Der Anti-TFPI-Wirkstoff ist für die subkutane Anwendung vorgesehen. Empfohlen wird eine einmalige Initialdosis von 300 mg Marstacimab, gefolgt von 150 mg Marstacimab einmal wöchentlich zu einer beliebigen Tageszeit. Das Präparat ist für die langfristige, prophylaktische Anwendung vorgesehen. Nach entsprechender Unterweisung kann das Arzneimittel vom Patienten bzw. der Patientin selbst oder einer Betreuungsperson verabreicht werden.

Bei der zulassungsrelevanten BASIS-Studie (NCT03938792) mit Männern und Jungen ab 12 Jahren mit schwerer Hämophilie A oder B ohne Inhibitoren wurde festgestellt, dass Marstacimab bei der Verringerung der Anzahl behandelter Blutungen mindestens so wirksam ist wie eine routinemäßige Präventivtherapie.

Reduzierung der jährlichen Anzahl an Blutungen

An der Studie nahmen 116 Erwachsene und Jugendliche teil, die zuvor entweder eine Behandlung bei Bedarf oder eine routinemäßige Prophylaxe mit Faktor VIII oder Faktor IX als Ersatztherapie erhielten. In der Studie wurde die Anzahl der Blutungsepisoden, die die Patienten und Patientinnen während eines Zeitraums von sechs Monaten vor Beginn der Behandlung mit Marstacimab hatten, mit der Anzahl der Blutungsepisoden verglichen, die sie über einen Zeitraum von einem Jahr nach Beginn der Behandlung mit dem TTPI-Inhibitor erlitten hatten.

In der Gruppe von 83 Personen, die zuvor eine routinemäßige Prophylaxe erhalten hatten, reduzierte Marstacimab die jährliche Anzahl an Blutungen, die eine Behandlung benötigten, von durchschnittlich etwa 8 auf 5. Bei Menschen mit Hämophilie A betrug die durchschnittliche jährliche Rate der behandelten Blutungen etwa 9 mit routinemäßiger Prophylaxetherapie, verglichen mit 5 mit Hympavzi. Bei Patienten und Patientinnen mit Hämophilie B lag diese Rate bei etwa 3 Personen mit routinemäßiger Prophylaxe im Vergleich zu etwa 5 Personen mit Marstacimab. Die Rate bei Personen mit Hämophilie B nahm bei fortgesetzter Behandlung mit Marstacimab in einer Langzeit-Erweiterungsstudie weiter ab.

Matino D et al.: Efficacy and Safety of the Anti-Tissue Factor Pathway Inhibitor Marstacimab in Participants with Severe Hemophilia without Inhibitors: Results from the Phase 3 Basis Trial. Blood. 2023;142 (Supplement 1): 285 (DOI 10.1182/blood-2023-181263).
* European Public Assessment Report „Hympavzi“. European Medicines Agency, Amsterdam, Dezember 2025 (https://www.ema.europa.eu/en/medicines/human/EPAR/hympavzi).

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