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Gute Vorsätze

Fitnessgeräte machen Menschen nicht sportlicher

4.1.2023

In Deutschland kommen Anfang des Jahres 2022 12,5 Millionen Fitnessgeräte auf 10,4 Millionen Haushalte. Zumindest daran scheitert die Sportmuffelpandemie, vor der die WHO für Deutschland 2022 gewarnt hatte, schon mal nicht.

„Mehr Sport treiben“ ist ein klassischer Neujahrsvorsatz, der besonders einfach umsetzbar erscheint, wenn Ergometer, Laufband und Co. zu Hause stehen. Die 12,5 Millionen Fitnessgeräte verteilten sich auf rund 10,4 Millionen Haushalte. Damit besaß gut jeder vierte Haushalt (27,2%) in Deutschland mindestens einen Heimtrainer. Der Anteil ist in den vergangenen Jahren – auch im Zuge der Corona-Pandemie – leicht gestiegen, so Destatis: 2017 lag er bei 25,3%. Allerdings geht bei manchen Haushalten der Trend zum Zweit- oder Drittgerät: 2017 standen rund 11 Millionen Fitnessgeräte in den Haushalten, 2022 waren es rund 1,5 Millionen Geräte mehr. 

In Haushalten, die in ihrem Eigentum wohnten, waren die Geräte mit einem Anteil von 36,8% am häufigsten zu finden. Unterscheidet man nach Haushaltstypen, sind Paarhaushalte ohne Kind mit einem Anteil von 35,2% am besten mit Fitnessgeräten ausgestattet. Bei Paarhaushalten mit Kindern lag der Anteil bei 28,5%. Bei Alleinlebenden stand in 18,9% der Haushalte mindestens ein Fitnessgerät. 

Dass bekanntlich ein eklatanter Widerspruch zwischen „Sagen und Tun“ beim Sporttreiben besteht, analysierte kürzlich eine Gruppe von Allgemeinmedizinern, Sportwissenschaftlern und Psychosomatikern aus Baden-Württemberg in einer Studie mit rund 800 Teilnehmern. Ihre Ergebnisse zeigen, worauf auch bei der alltäglichen Sportberatung in Praxis und Klinik zu achten ist: Für Frauen ausgerichtete Gesundheitskurse sollten vor allem eines machen: Freude. Auf dem Etikett darf Gesundheit stehen, der Inhalt sollte aber Spaß machen und/oder sich positiv auf die Figur auswirken – damit werden gesundheitswirksame Trainingsumfänge eher erreicht als mit dem Motiv Gesundheit. Auch für Männer ist die Freude an der sportlichen Aktivität ein wichtiges Motiv, allerdings zeigt sich ein Zusammenhang mit dem Trainingsumfang nur mit der Stärke gesundheitlicher Probleme, z. B. Rückenschmerzen.

Pressemitteilung Statistisches Bundesamtes (Destatis), Januar 2023
Müller G et al.: Präv Gesundheitsf. 2022 Oct 13;17:529-536 (DOI 10.1007/s11553-021-00906-0).

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