- Anzeige -
News

Fettleibigkeit

PTBP2-Gen beeinflusst Anorexia nervosa und extreme Adipositas

12.7.2022

Das polypyrimidine tract binding protein 2(PTBP2)-kodierende Gen beeinflusst das Körpergewicht sowohl bei Anorexia nervosa als auch bei extremer Adipositas. Das haben Forscher der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) gezeigt. Das Gen ist aber nicht ursächlich für die Essstörung.

Für die jetzt publizierten Studienergebnisse wurden bei jeweils fast 200 Probanden mit entweder Anorexia nervosa oder extremer Adipositas genetische Marker verglichen. Dabei fiel vor allem ein Gen auf, von dem gleich 25 Varianten identifiziert werden konnten: das Gen für PTBP2 (Genlocus rs10747478). Dieses Gen könnte vor allem bei Männern einen ausgeprägten Einfluss auf die Regulierung des Körpergewichts haben. „PTBP2 scheint das Körpergewicht und die Magersucht gleichermaßen zu beeinflussen“, erklärt Prof. Dr. Anke Hinney, Leiterin der Forschungsabteilung Molekulargenetik an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters des LVR-Klinikums Essen. „Eine frühere Studie hat gezeigt, dass die Expression von PTBP2 bei Patienten mit Adipositas höher ist als bei normalgewichtigen Kontrollpersonen“.

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass PTBP2 mit vielen weiteren Genen in Wechselwirkung steht, die entscheidend für die Regulierung des Körpergewichts sind. Bei Männern dürfte PTBP2 zudem eine größere Rolle spielen, vermuten die Autoren, weil bei ihnen eine größere Zahl an Varianten für die Gewichtsregulation relevant ist als bei Frauen. Yiran Zheng, Doktorandin in der Molekulargenetik, betont, dass es keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den beschriebenen genetischen Veränderungen und der Entwicklung einer Essstörung gibt: „Darüber entscheidet nicht nur ein einziges Gen. Aber wir wissen, dass sowohl Anorexia nervosa als auch ein hoher BMI in hohem Maße vererbbar sind. Deshalb ist PTBP2 für uns ein weiterer Ansatzpunkt, um die genetischen Faktoren genauer zu betrachten“.

Pressemitteilung Universität Duisburg-Essen, Juli 2022
Zheng Y et al.; Transl Psychiatry. 2022 Jun 9;12(1):241 (DOI 10.1038/s41398-022-02018-5)

No items found.
Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt