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Viel Fleisch im ersten Lebensjahr verachtfacht das Asthmarisiko

Zahlreiche Nahrungsmittel, die Kinder im ersten Lebensjahr zu sich nehmen, stehen im Zusammenhang mit Risiko, im weiteren Lebensverlauf Asthma zu entwickeln. Eine Arbeitsgruppe der Ludwigs-Maximilian-Universität München konnte zeigen, dass ein übermäßiger Fleischkonsum auf Kosten anderer Proteinquellen in diesem frühen Lebensalter das Asthmarisiko im Alter von 6 Jahren signifikant auf über das Achtfache erhöht.

Mikrobiomanalysen von Stuhlproben deuteten dabei auf ein übermäßiges Wachstum eisenabhängiger Bakterien und den bakteriellen Eisenstoffwechsel als mögliche Erklärung hin, wie Erstautor Alexander Hose beim diesjährigen Kongress der European Respiratory Society feststellte.
Die Arbeitsgruppe verwendete für ihre Studie die latente Klassenanalyse (LCA), um Ernährungsmuster systematisch zu erfassen und mit dem Asthmarisiko im Schulalter in Beziehung zu setzen. Grundlage der Analyse waren die prospektiven Geburtskohorten-Studien PASTURE (n=1.133) und LUKAS2 (n=228) zur Bewertung von Schutz- und Risikofaktoren für atopische Erkrankungen, einschließlich Ernährungsmustern. Zwischen dem 4. und 12. Lebensmonat des Kindes wurde diese von den Eltern in monatlichen Tagebüchern festgehalten. Zusätzlich wurde das Darmmikrobiom im Alter von 12 Monaten durch eine 16S-rRNA-Sequenzierung bestimmt.
In einer Modellierung zeigte sich ein signifikant erhöhtes Asthmarisiko im Alter von 6 Jahren (adjusted Odds Ratio (aOR): 8,47; 95%-KI 2,52‒28,56; p=0,001) im Zusammenhang mit täglichem Fleischkonsum und seltenem Milch- und Joghurtkonsum. Bei nicht atopischem Asthma und Asthma unabhängig von einer frühen Bronchitis war das auf den unangemessenen Fleischkonsum bezogene Risiko besonders hoch. Die Mikrobiomanalyse zeigte, dass der Fleischkonsum das Wachstum von eisenfressenden Bakterien wie Acinetobacter förderte. Das stand signifikant mit dem Asthmarisiko im Zusammenhang.
Über die Bedeutung für die der öffentlichen Gesundheit hinaus könnten die Ergebnisse ihrer Studie für ein tieferes Verständnis der Asthmapathogenese wichtig sein, so die Arbeitsgruppe. Die postulierte Wirkung eines mikrobiellen Ungleichgewichts bei eisenverarbeitenden Darmbakterien könnte zu einer langfristigen Immundysfunktion und geringgradigen Entzündungen führen, wie sie bei Asthma, Fettleibigkeit, entzündlichen Darmerkrankungen und ungesunden metabolischen Störungen auftreten.

Hose AJ et al., Front Immunol 2021 Apr 27; 12: 651709, DOI 10.3389/fimmu.2021.651709, PMID 33986744

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