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EMA-Warnungen

Nebenwirkungen: Empfehlungen zu JAK-Inhibitoren und Gentherapeutikum Onasemnogene abeparvovec

20.1.2023

Maßnahmen zur Minimierung des Risikos von schweren Nebenwirkungen von Januskinase (JAK)-Inhibitoren bei Einsatz gegen chronische entzündliche Erkrankungen hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) empfohlen.

Vor allem eine Dosisreduktion für JAK-Inhibitoren bei Patienten mit bestimmten Risikofaktoren (Thrombosen, kardiovaskuläre Erkrankungen, Krebs, schwere Infektionen). Zudem warnte der Ausschuss vor schweren Nebenwirkungen (tödliche Fälle von akutem Leberversagen) im Zusammenhang mit dem Gentherapeutikum Onasemnogene abeparvovec.

Januskinase-Inhibitoren sollten dem Sicherheitsausschuss der EMA zufolge bei den folgenden Patientengruppen nur angewendet werden, wenn keine geeigneten Behandlungsalternativen verfügbar sind: Personen ab 65 Jahren, Personen mit erhöhtem Risiko schwerer kardiovaskulärer Probleme (wie Herzinfarkt oder Schlaganfall), Patienten, die rauchen oder früher viel geraucht haben und die ein erhöhtes Krebsrisiko haben. Zudem sollten die Medikamente bei Patienten mit Risikofaktoren für Blutgerinnsel in der Lunge und in tiefen Venen (venöse Thromboembolien, VTE) nur mit Vorsicht angewendet werden. Außerdem empfiehlt der PRAC, die Dosen bei Patientengruppen mit VTE-Risiko, Krebs oder schweren kardiovaskulären Problemen nach Möglichkeit zu verringern. Dezidiert hat der zuständige Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) die Verwendung einer niedrigeren Dosis von Baricitinib für Patienten mit einem höheren Risiko für Blutgerinnsel, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs empfohlen, entsprechend den Dosierungsempfehlungen für andere JAK-Hemmer, die Gegenstand der Überprüfung waren: Updacitinib, Abrocitinib und Filgotinib.

Fälle von Leberversagen bei Gentherapeutikum bekannt geworden

Die Empfehlungen folgen einem Review aller verfügbaren Daten, einschließlich der Ergebnisse einer klinischen Studie mit dem JAK-Inhibitors Tofacitinib und vorläufiger Ergebnisse einer Beobachtungsstudie mit Baricitinib, sowie den Meinungen einer Expertengruppe aus Rheumatologen, Dermatologen, Gastroenterologen und Patientenvertretern. Der Review bestätigte, dass Tofacitinib im Vergleich zu Arzneimitteln, die zur Klasse der TNF-Alpha-Hemmer gehören, das Risiko schwerer Herz-Kreislauf-Probleme, Krebs, VTE, schwerer Infektionen und Todesfälle jeglicher Ursache erhöht. Die EMA ist deshalb zu dem Schluss gekommen, dass diese Sicherheitsergebnisse für alle zugelassenen Anwendungen von JAK-Inhibitoren bei chronisch entzündlichen Erkrankungen (rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis, juvenile idiopathische Arthritis, axiale Spondylarthritis, Colitis ulcerosa, atopische Dermatitis und Alopecia areata) gelten.

Im Rahmen der Beratung anderer EMA-Ausschüsse zu sicherheitsrelevanten Aspekten erörterte der PRAC auch eine direkte Mitteilung für Angehörige der Gesundheitsberufe (DHPC) mit wichtigen Informationen zu dem Gentherapeutikum Onasemnogene abeparvovec. Das Präparat ist zur Behandlung von spinaler Muskelatrophie (SMA) zugelassen. Die Mitteilung soll Angehörigen der Gesundheitsberufe über bekannt gewordene tödliche Fälle von Leberversagen und die aktualisierten Empfehlungen für die Überwachung der Leberfunktion, die Beurteilung des Verdachts auf eine Leberschädigung nach der Infusion und weitere Ratschläge zum Absetzen der Kortikosteroidbehandlung informieren.

Pressemitteilung European Medicines Agency (EMA), Januar 2023
Ytterberg SR et al.: N Engl J Med. 2022 Jan 27;386(4):316-326 (DOI 10.1056/NEJMoa2109927).

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