Zu einem therapeutischen Dilemma in der Diabetologie und der Medizin insgesamt, der peripheren Neuropathie, gibt es immer wieder eher anekdotische Hinweise darauf, dass eine Vitamin-D3-Supplementation symptomatische Erleichterung schaffen könnte. Dies bestätigte sich auch in einer russisch-britischen Studie: Eine Hochdosisgabe über 24 Wochen war mit einer Verbesserung der klinischen Neuropathiesymptomatik, der kutanen Mikrozirkulation und der Entzündungsmarker bei Patienten mit Typ-2-Diabetes (T2DM) und peripherer Neuropathie verbunden.
In der Studie wurde die Wirkung verschiedener Dosierungen einer Vitamin-D-Supplementierung auf Mikrozirkulation, Anzeichen, Symptome und Schweregrad einer peripheren Neuropathie sowie Entzündungsmarker bei Patienten mit T2DM untersucht. Es wurden 67 Patienten mit Erwachsenen-Diabetes und peripherer Neuropathie in zwei Behandlungsgruppen randomisiert: Cholecalciferol/Vitamin D3 5.000 IE und 40.000 IE einmal pro Woche oral über jeweils 24 Wochen. Vor und nach Ende der Behandlung wurden der Schweregrad der Neuropathie, Parameter der kutanen Mikrozirkulation und Entzündungsmarker bestimmt. Bei 78% der eingeschlossenen Probanden lag ein Vitamin-D3-Mangel vor. Die Behandlung mit Vitamin D3 in der Dosierung von 40.000 IE/Woche führte zu einer signifikanten Abnahme des Schweregrads der Neuropathie und einer Verbesserung der kutanen Durchblutung. In jeweils signifikantem Umfang zeigte sich zudem eine Abnahme des Interleukin(IL)-6- und ein Anstieg des IL-10-Spiegels nach 24-wöchiger Vitamin-D-Einnahme in der Hochdosis-Gruppe. In der Gruppe, die 5.000 IE/Woche bekamen, wurden keine Veränderungen festgestellt.