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Chronisch obstruktive Lungenerkrankung

Triple-Therapie in der internistischen Praxis

22.6.2023

Bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) können Exazerbationen bestehende kardiovaskuläre Komorbiditäten verschlechtern und damit das kardiopulmonale Risiko sowie die kardiovaskuläre Mortalität erhöhen. Deshalb ist es wichtig, diese Komorbiditäten gezielt zu erfassen und die COPD mithilfe einer optimalen Therapie zu behandeln.

Kardiovaskuläre Komorbiditäten treten häufig zusammen mit COPD auf, wie Daten der AvoidEx-Studie, einer nicht interventionellen Kohortenstudie bei COPD-Patienten in Deutschland, zeigten [1]. So litten 52,8 % der Teilnehmer mit COPD unter entsprechenden Begleiterkrankungen. „Kardiovaskuläre Komorbiditäten tragen erheblich zur Gesamtmortalität bei. Aus diesem Grund müssen wir COPD-Patient:innen mit der gesamt-internistischen Brille betrachten,“ sagte Prof. Dr. med. Heinrich Worth (Fürth). Eine Option, die Versorgung dieser Patienten zu optimieren, sei die Teilnahme an einem Disease-Management-Programm (DMP). Mithilfe regelmäßiger Kontrolltermine bei behandelnden Ärzten und strukturierten Behandlungsplänen ermöglichen DMP eine optimal angepasste Therapie. Im September 2022 aktualisiert, trat das DMP COPD im April 2023 in Wirkung. Die neue Version umfasst unter anderem die Dauermedikation mit Triple-Therapien (LAMA/LABA/ICS) [2].

Risiko für schwere Exazerbationen reduzieren

„Einflussfaktoren auf das kardiopulmonale Risiko bei COPD sind insbesondere Entzündung, Überblähung und Hypoxämie. Sie können unter anderem Exazerbationen begünstigen“, erklärte Prof. Dr. med. Frederik Trinkmann (Heidelberg). Exazerbationen seien zudem Vorboten pulmonaler und kardialer Ereignisse. Gleichzeitig seien sie ein Katalysator für Inflammation, Überblähung und Hypoxämie. Der Reduktion von Exazerbationen komme in der Therapie der COPD daher eine wesentliche Rolle zu.

Wie die Studie ETHOS zeigte, konnte die Triple-Therapie Budesonid/Glycopyrronium/Formoterol (BUD/GLY/FORM) das Risiko für schwere Exazerbationen mit Hospitalisierung oder Tod um 20 % vs. ICS/LABA (BUD/FORM) reduzieren (sekundärer Endpunkt) [3]. Die Exazerbations-Jahresrate im Triple-Therapie-Arm (160/7,2/5 μg, 2x2) lag signifikant niedriger vs. ICS/LABA (BUD/FORM) (0,13 vs. 0,16 pro Patientenjahr; p = 0,02). Eine Post-hoc-Analyse der Studie ETHOS zeigte eine Reduktion der Gesamtmortalität unter der Triple-Therapie BUD/GLY/FORM vs. LAMA/LABA (GLY/FORM) über 52 Wochen: Das Gesamtmortalitätsrisiko war im Triple-Therapie-Arm (160/7,2/5 μg, 2x2) im Vergleich zu LAMA/LABA (GLY/FORM) um 49 % reduziert (absolute Todesrate 1,4 % vs. 2,6 %; HR 0,51; 95%-KI 0,33–0,80; nicht adjustierter p-Wert = 0,0035), wobei hier nicht nur die exazerbationsbedingten Todesfälle verringert wurden, sondern auch die kardiovaskuläre Mortalität. In der Studie ETHOS waren eine signifikante Reduktion der Symptomatik und eine Verbesserung der Lebensqualität im Vergleich zu den dualen Therapien (LAMA/LABA, ICS/LABA) zu beobachten.

Eine gut eingestellte COPD entlastet auch das Herz

Auch im Praxisalltag zeigen sich die Vorteile einer rechtzeitigen Therapieanpassung. „Dass eine adäquate Therapieeskalation vor Exazerbationen schützt, kann ich aus der Praxis bestätigen“, erklärte PD Dr. Dr. med. Charles Adarkwah (Südwestfalen). „Dies hat auch positive Auswirkungen auf kardiovaskuläre Komorbiditäten; denn eine gut eingestellte COPD entlastet auch das Herz.“ Insgesamt könne eine Therapieeskalation zur signifikanten Verbesserung der Lebensqualität führen, die sich etwa in verbesserter Belastbarkeit äußert. PD Dr. Dr. Adarkwah untermauerte dies durch verschiedene Falldarstellungen aus seiner Praxis. Darunter seien Patienten, deren Therapie dank regelmäßiger Gespräche während des DMP verbessert wurde – auch weil gezielt nach Veränderungen der COPD gefragt und Fehler in der Inhalationstechnik behoben werden konnten. Damit wird deutlich, wie wichtig eine individuelle Kombination aus übergeordneter Versorgung und passender medikamentöser Therapie ist, um eine COPD-Erkrankung sowie damit einhergehende Komorbiditäten optimal zu behandeln.

1 Vogelmeier CF et al. Int J COPD 2021; 16: 2407‒17
2 Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA). DMP-Anforderungen-Richtlinie (DMP-A-RL). Online verfügbar unter: https://www.g-ba.de/downloads/62-492-2972/DMP-A-RL_2022-06-16_iK-2022-10-01.pdf (Stand: 08.06.2023)
3 Martinez FJ et al., Am J Respir Crit Care Med 2021; 203: 553–64

Pressegespräch „Trixeo® Tea Time – das 3er-Update zu COPD in der internistischen Praxis“ (Veranstalter: AstraZeneca GmbH), 04/2023

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