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Adipositas

DKFZ: Erhöhtes Körpergewicht jüngerer Erwachsener steigert Darmkrebsrisiko

13.1.2022

Das Risiko einer frühen Darmkrebserkrankung ist bei übergewichtigen jungen Menschen im Vergleich zu normalgewichtigen Altersgenossen deutlich erhöht. Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).

Wie bekannt, besteht grundsätzlich ein epidemiologischer Zusammenhang von Adipositas und Darmkrebsrisiko. Wegen der steigenden Zahl übergewichtiger und fettleibiger junger Menschen sind Wissenschaftler im DKFZ der Frage nachgegangen, ob dies auch für Menschen im jüngeren Erwachsenenalter gilt.

„Mit Blick auf die Prävention von Darmkrebs ist es wichtig, die Risikofaktoren für eine frühe Erkrankung genau zu kennen“, erklärt der Epidemiologe Prof. Dr. med. Hermann Brenner, in einer Pressemitteilung des DKFZ. „Da trotz der steigenden Neuerkrankungsraten Darmkrebs bei jungen Erwachsenen selten ist, sind Analysen an großen Patientenkohorten nötig, um einen Zusammenhang zeigen zu können.“

14.500 Teilnehmende

Die Forscher griffen deshalb für ihre jetzt publizierten umfassenden statistischen Analysen auf Daten aus der laufenden Fall-Kontroll-Studie DACHS (Darmkrebs: Chancen der Verhütung durch Screening) zurück, einer der weltweit größten Studien zu Darmkrebs, die sie seit dem Jahr 2003 am Deutschen Krebsforschungszentrum durchführen. An dieser Studie nahmen zwischen 2003 und 2020 insgesamt 6.602 Patienten mit Darmkrebs sowie 7.950 Menschen ohne Darmkrebs teil. In der Gruppe der Betroffenen waren 747 und in der Kontrollgruppe 621 Personen jünger als 55 Jahre. Die Wissenschaftler befragten die Teilnehmer zu ihrem Gewicht im Alter von 20 und 30 Jahren sowie etwa zehn Jahre vor der Krebsdiagnose bzw. vor der Befragung. Aus den Daten ermittelten sie das Risiko einer frühzeitigen Erkrankung an Darmkrebs bei übergewichtigen (BMI 25 bis <30kg/m2) und fettleibigen (BMI ≥30kg/m2, Adipositas) Menschen im Vergleich zu Normalgewichtigen (BMI <25kg/m2).

Ergebnisse bestätigen Vermutung

Dabei zeigte sich, dass das Risiko einer frühen Darmkrebserkrankung bei fettleibigen Menschen etwa doppelt so hoch war wie bei den Normalgewichtigen. Lag bereits im Alter von 20 Jahren eine Adipositas vor, betrug ihr Risiko sogar das 2,6-Fache. Auch Übergewichtige mit einem BMI von 25 bis 30kg/m2 hatten ein erhöhtes Risiko, früh an Darmkrebs zu erkranken.

Die Ergebnisse der Forschergruppe bestätigen die Vermutung, dass die Zunahme von Übergewicht und Adipositas in der jüngeren Generation einer der Hauptgründe für das häufigere Auftreten früher Darmkrebserkrankungen darstellt. „Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass Maßnahmen zur Prävention von Übergewicht und Adipositas gerade in jüngeren Generationen für die Darmkrebsprävention ebenso wichtig sind wie zur Vorbeugung anderer Volkskrankheiten“, so Brenners Fazit.

Pressemitteilung Deutsches Krebsforschungszentrum, Januar 2022
Li H et al., Gastroenterology 2021 Dec 13; S0016-5085(21)04074-9, DOI 10.1053/j.gastro.2021.12.239, PMID 34914944

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