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Kongress-Ticker

Berlin / hybrid – Oktober

Ovarial-CA: Personalisierte 1l-Therapie

Dr. rer. nat. Reinhard Merz

27.11.2025

Die Personalisierung der Erstlinientherapie des Ovarialkarzinoms beruht auf der Integration chirurgischer Qualität, molekularer Diagnostik und funktioneller Biomarker. Durch diese multidimensionale Entscheidungsfindung lässt sich die Behandlung zunehmend individualisieren – mit dem Ziel, Progression zu verzögern, Überleben zu verlängern und Lebensqualität zu erhalten.

Wie Prof. Domenica Lorusso (Mailand) betonte, bleibe die vollständige Zytoreduktion der entscheidende Prognosefaktor. Eine primäre Operation sollte immer dann angestrebt werden, wenn eine komplette Tumorresektion ohne übermäßige Morbidität erreichbar ist. Alternativ kann eine neoadjuvante Chemotherapie mit Intervalloperation ein vergleichbares Gesamtüberleben ermöglichen – vorausgesetzt, es wird ein Nullresiduum erzielt.

Etwa 50 % der high-grade serösen Ovarialkarzinome weisen einen homologen Rekombinationsdefekt (HRD) auf, häufig bedingt durch BRCA1/2-Mutationen. HRD fungiert sowohl als prognostischer als auch als prädiktiver Marker für den Nutzen einer PARP-Inhibitor(PARPi)-Erhaltung. Studien wie PRIMA (Niraparib), SOLO-1 (Olaparib), PAOLA-1 (Olaparib + Bevacizumab) und ATHENA-MONO (Rucaparib) bestätigten durchgängig eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (HR 0,30–0,59).

Neben genetischen Faktoren rückt die funktionelle Tumorbiologie in den Vordergrund. Prof. Benoit You (Lyon) stellte mit dem KELIM-Modell (CA-125-Eliminationskonstante) und dem pathologischen Chemotherapie-Response-Score (CRS) 2 dynamische Marker vor, die die Chemosensitivität quantifizieren. Diese Parameter ergänzen den HRD- und BRCA-Status und erlauben eine feinere Risikostratifikation: Patientinnen mit hoher Chemosensitivität profitieren besonders von einer PARPi-Monotherapie, während bei intermediärem Risiko Kombinationsstrategien mit Bevacizumab sinnvoll erscheinen.

Prof. Charlie Gourley (Edinburgh) betonte die ­zunehmende Bedeutung der Gesamtgenomsequenzierung (WGS) zur Identifizierung struktureller ­Varianten und extrachromosomaler DNA als potenzielle Resistenzmechanismen. Langfristig könnten neue Zielstrukturen und Antikörper-Wirkstoff-­Konjugate (ADCs) die therapeutischen Optionen erweitern.

Session „Personalizinf first-line ovarian cancer therapy through biomarkers and early clinical insights“
(Veranstalter: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG)

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