Etwa 70 % aller Mammakarzinome gehören zum Subtyp HR+/HER2−, und bis zu einem Drittel der Patientinnen mit frühem HR+/HER2− Brustkrebs (eBC) erleiden trotz adjuvanter endokriner Therapie (ET) ein Rezidiv. In der metastasierten Situation kommt es bei über der Hälfte der Patientinnen unter einer Erstlinientherapie mit ET + CDK4/6-Inhibitor innerhalb von 2 Jahren zum Progress.
Neben Alter, Komorbiditäten und Präferenzen der Patientinnen gewinnen molekulare Resistenzmechanismen an Bedeutung. Zu den intrinsischen Veränderungen zählen Mutationen im PI3K/AKT-Signalweg (PIK3CA), gBRCA1/2- und TP53-Mutationen; erworbene Resistenzmechanismen entstehen unter dem Selektionsdruck der ET und umfassen insbesondere ESR1- und NF1-Mutationen.
Eine präzise molekulare Testung, idealerweise unter Nutzung von PCR oder NGS aus Blut oder Gewebe, ist essenziell. Für PIK3CA-Mutationen (Prävalenz ca. 40 %) sollte das Testen in der Erstlinie erfolgen, während ESR1-Mutationen nach Progress unter ET erfasst werden sollten.
Neue Kombinationstherapien zielen darauf, Resistenzmechanismen gezielt zu adressieren. In der INAVO120-Studie zeigte Inavolisib (PI3K-Inhibitor) in Kombination mit Palbociclib + Fulvestrant eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (median 15,0 vs. 7,3 Monate; HR 0,43). Auch weitere Biomarker-selektive Studien – etwa mit Camizestrant, Giredestrant oder Gedatolisib – bestätigen den Trend zu einer personalisierten Kombinationstherapie.
Session „Navigating tailored combination treatments in HR+ mBC“ (Veranstalter: Roche Deutschland Holding GmbH)