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Kongress-Ticker

Typ-2-Inflammation

Biologika – Neue Therapiewege auch bei COPD

Dr. med. Ulrich Kisser

8.11.2023

Da auch bei COPD-Patienten häufig eine Typ-2-Entzündung vorliegt, lohnt es sich, diese zu bekämpfen. Bereits bei anderen chronisch-entzündlichen Erkrankungen bewährte Biologika wie der IL-4/IL-13-Hemmer Dupilumab bieten hier Chancen.

Bisher gingen Immunologen davon aus, dass bei chronisch-obstruktiver Bronchitis (COPD) eine Entzündung des Typ 1/Typ 3 vorherrscht. Doch bei 30–40 % der COPD-Patienten liegt gleichzeitig auch eine Typ-2-Inflammation vor, wie Prof. Dr. Stephanie Christenson (San Francisco, USA) berichtete.

Marker der Entzündungstypen

Die beiden Entzündungstypen unterscheiden sich vor allem durch unterschiedliche Level der Leukozyten. So ist die Typ-1/Typ-3-Inflammation gekennzeichnet durch erhöhte Neutrophilen-Zahl im Sputum, z. B. erhöhte Th1- und Th17-Zellen und dem Vorkommen innater lymphoider Zellen vom Typ 3 (ILC-3). Bei den Zytokinen sind vor allem erhöhte Werte für TNF-alpha und Interleukin-1-beta festzustellen. Bei der Typ-2-Inflammation finden sich dagegen eine erhöhte Zahl an Eosinophilen, erhöhte Level an Th2-Zellen und ILC vom Typ 2 im Blutbild, sowie erhöhte Spiegel der Typ-2-spezifischen Zytokine Interleukin(IL)-4, IL-13 und IL-5. Die Typ-2-Inflammation spricht im Gegensatz zur Typ-1/Typ-3-Inflammation gut auf Kortikosteroide an. IL-4, IL-13 und IL-5 gelten als wichtige Treiber der Typ-2-Inflammation und finden sich auch bei anderen chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie der atopischen Dermatitis. Diese proinflammatorischen Zytokine lassen sich allerdings mit modernen Biologika hemmen. Prof. Dr. Dave Singh (Manchester, UK) berichtete über erste Erfolge mit modernen Biologika bei COPD, die auf verschiedene Komponenten der Entzündungskaskade hemmend wirken.

Mit Dupilumab gegen COPD

Mit am weitesten ist die COPD-Forschung mit Dupilumab gediehen. Der IL-4/IL-13-Hemmer wird bereits seit Längerem erfolgreich bei atopischer Dermatitis, Asthma sowie eosinophiler Ösophagitis eingesetzt. Wie Singh erläuterte, wurde in der Phase-III-Doppelblindstudie BOREAS an 939 Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer COPD die Wirksamkeit und Sicherheit von Dupilumab getestet. Während der 52-wöchigen Behandlungsphase erhielten die Patienten Dupilumab oder Placebo alle 2 Wochen zusätzlich zu einer maximalen Standardtherapie:

  • Die Patienten der Dupilumab-Gruppe (n = 468) hatten im Vergleich zur Kontrollgruppe (n = 471) eine um 30 % erniedrigte Rate mittelschwerer oder schwerer akuter COPD-Exazerbationen (p < 0,001).
  • In der Verum-Gruppe verbesserte sich der FEV1-Wert im Vergleich zum Ausgangswert um 160 ml in Woche 12; in der Kontrollgruppe war nur ein Zuwachs von 77 ml (p < 0,001) zu verzeichnen. Dieser Vorteil zeichnete sich schon in Woche 2 ab und hielt bis Studienende an.
  • Auch die gesundheitsbezogene Lebensqualität besserte sich laut dem SGRQ von Studienbeginn bis zu Woche 52 in der Dupilumab-Gruppe um 9,7 Punkte, im Vergleich zu einer Verbesserung um 6,4 Punkte unter Placebo (p = 0,002).

Lunch-Symposium „Targeting COPD With Type 2 Inflammation: Emerging Biologic Landscape“ (Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH)

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