Den Teufelskreis aus Schmerzen, Schlaflosigkeit und eingeschränkter Mobilität bei Menschen mit chronischen Rückenschmerzen zu durchbrechen, erscheint mit Cannabinoid-basierten Schmerzmitteln möglich. Das legen aktuelle Studien wie ELEVATE und das klinische Studienprogramm „Chronischer Kreuzschmerz“ nahe.
Die Ergebnisse zum klinischen Studienprogramm „Chronischer Kreuzschmerz“ (CLBP-001) bestätigen das Potenzial des Vollspektrumextrakts VER-01 als eine wirksame und sichere Monotherapie. In der Studie eingeschlossen wurden 820 Personen mit chronischem Kreuzschmerz, die zuvor keine ausreichende Schmerzlinderung mit nicht-Opioid-Analgetika erreicht hatten, berichtete Prof. Dr. med. Thomas Herdegen (Kiel).
Nach einer 12-wöchigen doppelblinden Behandlungszeit zeigte VER-01 eine klinisch relevante und statistisch signifikante Schmerzreduktion gegenüber Placebo (p < 0,001). In der Open-label-Phase zur Langzeitbehandlung wurde über 44 Wochen eine fortgesetzte deutliche Schmerzreduktion bei einer durchschnittlichen Tagesdosis von 6,8 Einheiten (17 mg) dokumentiert. Eine deutliche Schmerzreduktion wurde auch bei Subgruppen mit neuropathischen Schmerzen und bei Personen mit starken Schmerzen beobachtet. Andere krankheitsrelevante Aspekte wie Schlafqualität und Mobilität wurden ebenfalls relevant verbessert. „Mit der Verbesserung der physischen Funktion kehrt ein Stück Beweglichkeit für ein aktiveres Leben zurück“, erläuterte Herdegen. In der initialen 3-wöchigen Titrationsphase wurden die meisten Nebenwirkungen dokumentiert, darunter z. B. Schwindel, Mundtrockenheit und Müdigkeit.
Paradigmenwechsel in der Schmerztherapie
In der Direktvergleichsstudie ELEVATE wurden 384 von chronischem Kreuzschmerz Betroffene eingeschlossen, die entweder VER-01 oder klassische Opioide erhielten. Unter VER-01 wurde innerhalb der ersten 6 Monate eine bessere Schmerzlinderung und Verträglichkeit im Vergleich zu Opioiden beobachtet. So wurde bezüglich des Cannabinoid-basierten Schmerzmittels beispielsweise ein viermal niedrigeres Risiko für das Auftreten von Obstipation als Opioide festgestellt. Darüber hinaus blieb die Dosierung von VER-01 nach der Titrationsphase stabil. Demgegenüber stieg die Dosis der eingenommenen Opioide im Verlauf der Behandlung bis Studienwoche 27 um 18 %, so Herdegen.
Dr. med. Philipp Müller-Schwefe (Göppingen) plädierte für eine nachhaltige Schmerztherapie, die eine relevante Schmerzreduktion ermögliche und auch Nachtschlaf und Mobilität deutlich verbessern könne. VER-01 wäre z. B. für ältere, chronifizierte Erkrankte eine Option mit guter Verträglichkeit und geringem Wechselwirkungspotenzial. Aktuell befindet sich VER-01 im Zulassungsverfahren und soll zeitnah in Deutschland zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen auf den Markt kommen.
Virtuelle Fachpressekonferenz „VER-01 – Paradigmenwechsel in der Schmerztherapie. Neue Vergleichsdaten der Phase-III-Studie belegen Potential von VER-01 als wirksame und sichere Alternative zu Opioiden“ (Veranstalter: Vertanical GmbH)