Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Verkrüppelungen – ließe sich dies verhindern, wenn Risikopatienten für eine rheumatoide Arthritis (RA) schon vor dem Auftreten dieser Symptome behandelt würden? Der Knackpunkt dabei sei, verlässliche Prädiktoren für eine rheumatoide Arthritis im späteren Leben zu identifizieren, erklärte Prof. Dr. Andrea Rubbert-Roth (St. Gallen, Schweiz). Infrage kämen hier außer den bekannten Rheumafaktoren Antikörper gegen citrullinierte Peptide (ACPA).
Aktuelle Studien haben eine solche Frühintervention versucht: Patienten, die hohe Spiegel an citrullinierten Peptiden und Rheumafaktoren aufwiesen und zudem über Gelenkbeschwerden wie Synovitiden (aber keine Arthritis) klagten, wurden entweder mit Placebo oder Abatacept (hemmt die T-Zellen) über 6 bzw. 12 Monate behandelt.
Danach wurden die Patienten ein Jahr lang regelmäßig auf Anzeichen einer RA untersucht. Das Ergebnis zeigte, dass in beiden Studien in der Verumgruppe deutlich seltener eine manifeste rheumatoide Arthritis auftrat. Beide Studien machen deutlich, dass eine Frühintervention bei Hochrisikopatienten möglich ist und gut toleriert wird. Sie zeigen aber auch, dass der Benefit im Laufe der Zeit nach einer Therapiepause geringer wird.