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Dermatologie

Teilweise Dosisreduktion bei Ansprechen nach einem Jahr

Baricitinib zur Behandlung von Alopecia areata

20.8.2025

Der selektive Januskinase(JAK)-Inhibitor Baricitinib ist bereits bei Erwachsenen mit Alopecia areata zugelassen. Jetzt haben Forscher und Forscherinnen geprüft, ob die 4-mg-Dosis bei Therapieansprechen nach einem Jahr halbiert werden kann. Bei 59 % blieb der Behandlungseffekt bis Woche 152 erhalten.

Alopecia areata (AA) ist eine chronische Autoimmunerkrankung mit nicht vernarbendem Haarausfall, der alle behaarten Körperregionen betreffen kann. In den beiden Zulassungsstudien BRAVE-AA1 und BRAVE-AA2 erhielten insgesamt 546 Erwachsene mit schwerer AA entsprechend einem Kopfhaarverlust > 50 % oder einem Severity-of-Alopecia-Tool(SALT)-Score von ≥ 50 entweder 4 mg/d Baricitinib oder Placebo. Primärer Endpunkt war ein klinisches Ansprechen mit einem SALT-Score ≤ 20.

Langfristiger Therapieerfolg auch nach Dosisreduktion gegeben

Für die BRAVE-AA2-Subkohorte, die unter dem JAKi den Endpunkt erreichte, war vorab festgelegt worden, sie erneut zu randomisieren und dann bei einer Hälfte die Baricitinib-Dosis auf 2 mg/d zu reduzieren. Ziel war es, festzustellen, inwieweit der Therapieerfolg bis Woche 152 aufrechterhalten werden konnte. Das Ergebnis: Von 44 Personen, die weiterhin 4 mg/d Baricitinib erhielten, und 42 mit Dosisreduktion auf 2 mg/d blieb das Therapieansprechen bei 88,6 % und 58,5 % erhalten. Unter denen mit Dosisreduktion machte ein stabiles Ansprechen ab Woche 36 und ein SALT-Score von ≤ 5 zu Woche 52 einen späteren Wirkverlust weniger wahrscheinlich.

Wirkverlust wahrscheinlicher bei initial ausgedehnter Erkrankung

Patienten und Patientinnen mit Wirkverlust hatten initial oft eine ausgedehntere Erkrankung mit früherem Beginn im Alter von durchschnittlich 22,1 gegenüber 30,5 Jahren, eine längere Krankheitsdauer und einen häufigeren Befall von Augenbrauen und Lidern.

Die meisten Frührezidive ereigneten sich bei denen, die den primären Endpunkt in der Hauptstudie erst kurz vor Woche 52 erreicht hatten. Die meisten Teilnehmenden mit Verschlechterung erzielten bei neuerlicher Behandlung mit 4 mg/d wieder einen Rückgang der enthaarten Kopfhaut auf ≤ 20 %.

Studien- versus Real-World-Setting

Als Hauptlimitation nennen die Studienautorinnen und -autoren, dass der Zeitpunkt der Dosisreduktion zu Woche 52 präspezifiziert war, und sie damit nicht von einer breiteren Definition von Krankheitskon­trolle – beispielsweise einer stabilen Situation über einen bestimmten Zeitraum – abhängig gemacht werden konnte.

Ansprechen auf erneute Dosiserhöhung vergleichbar mit Initialansprechen

Für den klinischen Alltag wird darauf hingewiesen, neben der individuellen Krankheitsgeschichte und den persönlichen Therapiezielen auch den potenziellen Stress zu berücksichtigen, den der Gedanke an ein mögliches Rezidiv auslösen könnte.

King B et al., J Am Acad Dermatol 2025; 92: 299–306

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