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Kongress-Ticker

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen

Immundefizienz und Autoimmunität keine Gegensätze

Dr. phil. nat. Claudia Schierloh

9.11.2022

Primäre Immundefekte gelten als seltene, genetisch bedingte Erkrankungen. Interessanterweise werden bei Betroffenen gehäuft Autoimmunerkrankungen festgestellt.

So leiden ca. 30 % der Erwachsenen mit „common variable immundeficiency“ (CVID) etwa an idiopathischer Thrombopenie (ITP) oder autoimmunhämolytischer Anämie (AIHA) (> Autoimmunerkrankungen). Als Ursachen solcher Assoziationen werden u. a. gemeinsame Risikogene, Mangel an protektiven Antikörpern, erhöhte B-Zell-Proliferation oder eine Verschiebung des Darmmikrobioms diskutiert.

Bisher konnten prädisponierende Genveränderungen nachgewiesen werden. Wie häufig das vorkommt, ermittelte Prof. Dr. med. Torsten Witte (Hannover) bei 1 008 Patienten mit entzündlich-rheumatischer Erkrankung, die immunmodulatorisch behandelt wurden. Bei 72 (7 %) hatte sich ein Antikörpermangel ausgebildet, und bei fast der Hälfte von ihnen wurden Polymorphismen nachgewiesen, die mit Immun­defizienzen assoziiert sind, vs. 11 % bei Patienten ohne Antikörpermangel. Die Erkenntnisse öffnen den Weg für individualisierte Therapien.

Bildnachweis: Guillermo Espinosa (gettyimages)

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