Nicht nur im Alltag vieler Menschen, sondern auch zunehmend in der Medizin gewinnen smarte Technologien, z. B. in Form mobiler EKG-Geräte, immer mehr an Bedeutung. Besonders in der Rhythmologie zeige sich, wie stark digitale Innovationen die Diagnose und Therapie von Herzrhythmusstörungen bereits verändert hätten, erklärte Prof. Dr. med. Philipp Sommer (Bad Oeynhausen).
Wearables ermöglichten es Patientinnen und Patienten, selbstständig Symptome zu dokumentieren und EKGs aufzuzeichnen. Dadurch könnten relevante Arrhythmien frühzeitig erkannt und Therapien gezielter und schneller eingeleitet werden. Auch aus gesundheitspolitischer Sicht ergeben sich laut Sommer Vorteile: Durch Telemedizin und Digitalisierung könnten Gesundheitsressourcen effizienter genutzt und Kosten langfristig gesenkt werden. Der technologische Fortschritt bringe aber auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Denn die enormen Datenmengen, die durch Wearables generiert werden, stellten medizinisches Fachpersonal vor organisatorische und auch wirtschaftliche Hürden. Somit eröffneten KI und digitale Tools große Chancen für die Medizin, gleichzeitig erforderten sie aber strukturelle Anpassungen im Gesundheitswesen sowie die klare Festlegung, dass medizinische Entscheidungen weiterhin von Ärzten und Ärztinnen getroffen werden müssten – nicht von Algorithmen oder kommerziellen Plattformen.