- Anzeige -
Kongress-Ticker

Nicht melanozytärer Hautkrebs

Prognostische und prädiktive Marker

20.10.2023

Prognostische Marker zur Vorhersage der Aggressivität von Plattenepithelkarzinomen (SCC) und Basalzellkarzinomen (BCC) sowie prädiktive Marker zum Einschätzen des Therapieansprechens sind von großem klinischen Wert. Ein Überblick über den aktuellen Status quo und ein Blick in die Zukunft.

„Die Kombination aus den bekannten klinischen und histologischen sowie neuen molekularen Markern wird wohl die Zukunft bei prognostischen Aussagen zu Fortschreiten und Metastasierung von BCC und SCC sein“, erklärte Dr. med. Viola DeTemple (Minden). Sind die klinischen und histologischen Prognosefaktoren längst in Anwendung, so befinden sich die molekularen Marker aber noch im Stadium der Erprobung in Studien und sind weder klinisch validiert noch aktuell praxistauglich. Untersucht werden beim SCC derzeit zahlreiche Marker, die Aussagen zu Proliferation (Ki-67, Thymidinkinase 1), Differenzierung (CD133, Cornulin), epithelial-mesenchymaler Transition (Axin 2, E-Cadherin) oder Immunantwort (PD-L1) machen. Vielversprechend zeigt sich in den USA derzeit ein 40-Gen-Panel zur Prognose des Metastasierungsrisikos bei SCC, das den bisherigen Markern überlegen ist. Beim BCC verhält es sich analog: viele Marker in Studien, aber bisher keine klinische Validierung.

Hinsichtlich prädiktiver Marker für das Therapieansprechen von SCC sind ­negative molekulare Vorher­sage­parameter ebenfalls noch nicht für die klinische Anwendung validiert, bei der PD-1-Inhibition sind weiterhin Lokalisation, Tumormutationslast oder biochemische Blutmarker wie LDH oder Hb-Wert State of the Art. Beim BCC stehen für die PD-1-In­hi­bition bisher keine vali­dierten prädiktiven Marker zur ­Verfügung, ­während für die Hedge­hog-­Inhibition klinische Parameter (Vortherapien), histologische (Infiltrationstiefe) sowie molekulare (Mutationen im ­Hedgehog-Signalweg) zur Anwendung kommen.

Ist der Test auf PD-L1-Expression vor Gabe eines anti-PD-1/PD-L1-Inhibitors von der FDA bereits für 6 solide Tumoren zugelassen, wurde PD-L1 als prädiktiver Marker bei SCC und BCC zunächst in Studien überprüft. Da das BCC keine nennenswerte PD-L1-Expression zeigt, konnte PD-L1 erwartungsgemäß hier keinen Vorteil für die Prädiktion zeigen. Beim fortgeschrittenen SCC ergab sich für die PD-1-Inhibition mit Cemiplimab (n = 48) und Pembrolizumab (n = 57) allerdings eine positive prädiktive Wertigkeit für die PD-L1-Expression. Problematisch sei hier laut DeTemple, dass es zu potenziell falsch-negativen Ergebnissen komme, da die PD-L1-Expression im Tumor über die Zeit dynamisch verlaufe und sowohl intratumoral als auch intertumoral (Primärtumor, Metastasen) heterogen sei. Zudem erfolge die Expression nicht nur auf Tumor-, sondern auch auf infiltrierenden Immunzellen.

Vortrag „Prognostische und Prädiktive Marker bei Plattenepithelkarzinom und Basalzell­karzinom“

Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt