In der neuen Substanzklasse der GIP/GLP-1-Rezeptoragonisten unterstreicht Tirzepatid erneut seine überlegene Wirksamkeit in der Indikation Adipositas bei guter Verträglichkeit. Doch auch bei Personen mit Typ-2-Diabetes zeigt er sehr gute Effekte auf Blutzucker und Körpergewicht.
Der GIP/GLP-1-Rezeptoragonist Tirzepatid besitzt einen einzigartigen Wirkansatz: Er aktiviert sowohl die Rezeptoren von GLP-1 (Glucagon-like Peptide-1) als auch von GIP (glucoseabhängiges insulinotropes Polypeptid) und unterscheidet sich damit von reinen GLP-1-Rezeptoragonisten. Nun wurden beide Therapieansätze in der offenen Phase-IIIb-Studie SURMOUNT-5 hinsichtlich der Gewichtsreduktion miteinander verglichen. Es zeigte sich, dass die Kombination nach 72 Wochen Behandlung mit der jeweils maximal tolerierten Dosis sowohl den primären als auch alle 5 wichtigen sekundären Endpunkte erreichte.
Der Gewichtsverlust lag im Durchschnitt bei 20,2 % gegenüber 13,7 %, was einer 47 % höheren relativen Gewichtsreduktion entspricht. Darüber hinaus verringerte sich auch der Taillenumfang unter Tirzepatid im Durchschnitt um 18,4 cm und damit deutlich mehr als unter Semaglutid mit durchschnittlich 13,0 cm. Das Verträglichkeitsprofil beider Substanzen war dabei ähnlich und konsistent zu früheren Phase-III-Studien.
Doppelter Wirkansatz auch nützlich bei T2D
Doch auch Patienten und Patientinnen mit Typ-2-Diabetes profitieren: Aufgrund des doppelten Wirkansatzes konnte bei betroffenen Erwachsenen im Mittel eine Reduktion des HbA1C-Werts um bis zu 2,5 % und des Körpergewichts um bis zu 13 % nachgewiesen werden. Bereits in der niedrigsten Erhaltungsdosis zeigten sich die Vorteile gegenüber dem GLP-1-RA.
Gleichzeitig wurden kardiometabolische Verbesserungen, etwa positive Auswirkungen auf Triglyceride, Blutdruck und Taillenumfang, beobachtet. Diese Ergebnisse sind essenziell vor dem Hintergrund, dass mit jeder Senkung des HbA1C-Werts um 1 % unter anderem eine Minderung des Risikos für kardiovaskulären Tod, mikrovaskuläre Komplikationen und für Amputation oder periphere Gefäßerkrankung einhergeht. Vergleichbare Effekte hat eine Reduktion des Körpergewichts um mehr als 10 %. Entsprechend hat die Gewichtsreduktion bei Menschen mit Typ-2-Diabetes eine ähnlich hohe Relevanz wie die Blutzuckersenkung.
Möglich machen diese Ergebnisse die beiden Inkretinhormone GIP und GLP-1, die nach dem Essen freigesetzt werden. GIP- und GLP-1-Rezeptoren sind unter anderem in Bereichen des Gehirns, den Adipozyten des weißen Fettgewebes und auf den Zellen der Bauchspeicheldrüse sowie von Herz, Gefäßen, Darm und Niere vorhanden. So beeinflussen sie die Blutzuckerkontrolle, das Sättigungsgefühl und den Fettstoffwechsel.
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