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Kongress-Ticker

Adipositas

Semaglutid bewirkt sehr viel mehr als eine reine Gewichtsreduktion

15.7.2025

Menschen mit Adipositas profitieren von einer Therapie, die sie bei der Reduktion des Körpergewichts unterstützt. Semaglutid 2,4 mg bewirkt nicht nur eine effektive Gewichtsreduktion, sondern beeinflusst auch weitere kardiorenale und metabolische Parameter günstig.

„Adipositas ist eine komplexe Krankheitsentität, die sich nicht auf einen hohen Body-Mass-Index beschränkt, sondern zahlreiche chronische Komorbiditäten hat“, betonte Dr. med. Mostafa Rafat (Bad Neuenahr-Ahrweiler). Eine dauerhafte Gewichtsabnahme werde durch verschiedene körpereigene Mechanismen, etwa die Reduktion des Ruheumsatzes und Veränderungen der Hormonausschüttung, erschwert. Wenn sie jedoch gelinge, könnten viele der Komorbiditäten rückgängig gemacht oder gemildert werden. Nach seinen Worten sind in Deutschland 16,4 Millionen Menschen von Adipositas betroffen.

Reduktion kardiovaskulärer Risiken

Prof. Dr. med. Dennis Wolf (Freiburg – Bad Krozingen) fokussierte auf den Zusammenhang zwischen Adipositas, deren Begleiterkrankungen wie arterielle Hypertonie, Herzinsuffizienz, Hyperglykämie und chronische Inflammation sowie dem in der Folge erhöhten kardiovaskulären Risiko. Der Glucagon-like-Peptid-1-Rezeptoragonist (GLP-1-RA) Semaglutid (Indikation Adipositas in der Dosierung 2,4 mg) adressiere gleich mehrere Risikofaktoren, konstatierte er. So konnte in der SELECT-Studie bei Menschen mit Adipositas oder Übergewicht und manifester kardiovaskulärer Erkrankung, aber ohne Diabetes, das ­Risiko für kardiovaskulären Tod oder nicht tödlichen Herzinfarkt/Schlaganfall signifikant um 20 % reduziert werden (p < 0,001), verglichen mit Placebo. Die Risikoreduktion war offenbar weitestgehend ­gewichtsunabhängig. Darüber hinaus verbesserten sich das HDL- und LDL-Cholesterin, die Triglyceride, der systolische und diastolische Blutdruck sowie der HbA1C-Wert der Patienten, berichtete Wolf [1].

Adipositas und chronische Nierenerkrankung

Prof. Dr. Dr. med. Vincent Brandenburg (Würselen) wies auf die Reduktion des Risikos für Nierenkomplikationen unter Semaglutid in der SELECT-Studie hin. „Der Zusammenhang zwischen Adipositas und chronischer Nierenerkrankung ist komplex“, betonte er. In einem kardiovaskulären Risikokollektiv wie in der SELECT-Studie sei die Wahrscheinlichkeit für renale Grunderkrankung oder Ereignisse hoch. Etwa 11 % der Patienten und Patientinnen hatten zu Studienbeginn eine geschätzte glomeruläre ­Filtrationsrate (eGFR) < 60 ml/min/1,73 m². Obwohl die Studie nicht auf die Nierenerkrankung aus­gerichtet war, trat der renale Komposit-Endpunkt – ein sekundärer Studienendpunkt – bei den Personen unter Semaglutid 2,4 mg um 22 % seltener auf (p = 0,02) [2].

  1. Lincoff AM et al., NEJM 2023; 389: 2221–32
  2. Colhoun HM et al., Nat Med 2024; 30: 2058–66

Symposium „Moderne Adipositastherapie: wer, wie, wann und warum überhaupt?” (Veranstalter: Novo Nordisk Pharma GmbH)

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