- Anzeige -
Allgemeinmedizin

SARS-CoV-2

Angepasster mRNA-Impfstoff gegen COVID-19

28.11.2023

Ob XBB.1.5, BA.2.86 oder FL.1.5.1 – es zirkulieren neue Varianten von SARS-CoV-2, die eine bestehende Immunität aus früheren Infektionen oder Impfungen teils umgehen könnten. Eine Impfung mit einem aktualisierten COVID-19-Impfstoff ist daher sinnvoll, insbesondere für Ältere oder bei Vorerkrankungen.

„Impfungen spielen auch in diesem Herbst eine wichtige Rolle“, erinnerte Prof. Dr. med. Jörg Schelling (Martinsried). So empfiehlt die STIKO des Robert Koch-Instituts Personen ≥ 60 Jahre und/oder mit relevanten Grundkrankheiten, medizinischem oder pflegerischem Personal sowie engen Kontaktpersonen von Menschen unter immunsuppressiver Therapie, die durch eine COVID-19-Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können, Auffrischimpfungen. Diese sollten in der Regel im Abstand von mindestens 12 Monaten zum letzten Antigenkontakt, vorzugsweise im Herbst, verabreicht werden.

Die EU-Kommission hat Mitte September einen angepassten Impfstoff, der mRNA für das Spike-Protein der XBB.1.5-Sublinie von SARS-CoV-2 enthält, zur aktiven Immunisierung bei Personen ab einem Alter von 6 Monaten zugelassen, um COVID-19 vorzubeugen. Klinische Daten aus Forschungsassays zu diesem Impfstoff zeigen eine Immunantwort gegen die XBB-Sublinien XBB.1.5, XBB.1.16 und XBB.2.3.2 sowie die Varianten BA.2.86 (auch Pirola genannt), EG.5 und FL.1.5.1. Pirola enthält einen stark mutierten COVID-19-Stamm mit mehr als 30 Mutationen im Vergleich zu früheren Omikron-Stämmen und steht daher unter genauer Beobachtung.

Co-Administration unproblematisch

„Für dieses Jahr gilt mehr denn je: COVID-19 und Grippe parallel impfen. Der angepasste XBB.1.5-Impfstoff kann gleichzeitig mit einem hochdosierten Vierfach-Impfstoff gegen Grippe verabreicht werden – das ist sicher und machbar“, erläuterte Schelling. Dies unterstreichen Ergebnisse einer ­randomisierten Phase-II-Studie mit 296 Teilnehmern, die entweder das quadrivalente Influenzavakzin (n = 92), den angepassten mRNA-Impfstoff (n = 104) oder in Co-Administration beide Substanzen erhielten (n = 100). Die Reaktogenität war bei Erwachsenen ≥ 65 Jahre in der mRNA- und der ­Co-Administrationsgruppe vergleichbar, in der ­Influenzagruppe geringer. Da mRNA-Impfstoffe ­Totimpfstoffe sind, können sie auch bei immun­supprimierten Menschen angewendet werden, ohne dass sie die Krankheit auslösen, gegen die sie schützen sollen.

Vergütung

Ein Vorteil des neu zugelassenen Vakzins sei, dass es nun in Einzeldosen geliefert werde, so Schelling.  Es wird aber nicht zentral vom Bund beschafft und zur Verfügung gestellt. Der GKV entstehen dadurch Mehrkosten, weshalb einige Krankenkassen die Kosten dafür nicht übernehmen. Cave: Regression! Die Einzelverordnung des an die XBB.1.5-Variante angepassten Moderna-Impfstoffs sei aber per ­Privatrezept möglich, erläuterte Schelling. Gesetzlich Versicherte könnten vorab einen individuellen Kosten­über­nahme­antrag bei ihrer Krankenkasse stellen und nach positivem Bescheid die entstandenen Ausgaben für die Impfung zur Kostenerstattung einreichen.

Digitales Pressegespräch „COVID-19-Impfsaison 2023 – Alles Wichtige zum angepassten mRNA-Impfstoff von Moderna” (Veranstalter: Moderna Germany GmbH), September 2023

Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt