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Fokus Naturmedizin

Lyme-Borreliose

Infektionskrankheit mit steigender Tendenz

9.6.2025

Eine Borreliose kann vielgestaltig und unterschiedlich schwer verlaufen. Sie betrifft überwiegend die Haut, aber auch das Nervensystem, die Gelenke und das Herz. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung sind deshalb umso wichtiger. Auch Maßnahmen aus der Naturheilkunde können bei Borreliose unterstützend zum Einsatz kommen.

Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Infektionskrankheit in Europa. In Deutschland liegt die Inzidenz derzeit schätzungsweise im Bereich von 60 000 bis 200 000 Erkrankungen/Jahr [1]. Die Tendenz ist steigend, denn aufgrund der immer milderen Winter sind Zecken inzwischen fast ganzjährig aktiv. Zunächst manifestiert sich die Lyme- Borreliose als lokalisierte Infektion in der Haut. Wegen der geringen Symptome kann die frühe Hautentzündung übersehen werden oder nicht sichtbar sein. Die Borrelien können hämatogen disseminieren, was klinisch an einem grippeartigen Krankheitsbild erkennbar ist, oder an Erythemen der Haut [1]. Im weiteren Verlauf können andere Organmanifestationen auftreten, insbesondere sind dabei das Nervensystem sowie die Gelenke betroffen.

Ein Impfstoff existiert in Europa derzeit noch nicht. Allerdings befindet sich ein Sechsfachimpfstoff mit 2 Phase-III-Studien in der klinischen Entwicklung. Dieser Impfstoffkandidat mit multivalenten Protein-Subunits nutzt einen etablierten Wirkmechanismus für einen Borreliose-Impfstoff, der auf das äußere Oberflächenprotein A (OspA) von Borrelia burgdorferi abzielt, den Bakterien, die Lyme-Borreliose verursachen. OspA ist eines der wichtigsten Oberflächenproteine, das von den Bakterien exprimiert wird. Die Blockierung von OspA hemmt die Fähigkeit des ­Bakteriums, die Zecke zu verlassen und Menschen zu infizieren. Der Impfstoff deckt die 6 in Nordamerika und Europa am weitesten verbreiteten OspA-Sero­typen ab, die von Borrelia-burgdorferi-sensu-­­lato-Arten exprimiert werden [2].

Persistierende Beschwerden nach Therapie

Nach Diagnose der Lyme-Borreliose sollte möglichst schnell eine antibiotische Behandlung eingeleitet werden. So können der Erkrankungsverlauf abgekürzt und das Risiko verringert werden, dass es zur Entwicklung weiterer Manifestationen kommt. Antibiotika der ersten Wahl sind Doxycyclin und Amoxicillin [1]. Trotz der Antibiotikatherapie können Entzündungsreaktionen persistieren und es können noch über Monate bis Jahre Beschwerden wie ­Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Krankheitsgefühl, Irritierbarkeit oder ­Parästhesien bestehen bleiben [1]. Laut der S2k-Leitlinie bringen wiederholte und langzeitige Antibiotikabehandlungen keinen belegbaren Nutzen. Bei der Versorgung der Betroffenen sei entscheidend, dass die Beschwerden ernst genommen würden, die Diagnostik individuell erweitert würde und eventuelle Behandlungen nach sorgfältiger Abwägung von ­Nutzen und Risiken erfolgen. Ergänzend können ­Rehabilitationsmaßnahmen wie Physiotherapie ­helfen. Wenn das Nervensystem betroffen ist, könnten auch bestimmte Nährstoffe und B-Vitamine die Heilungsprozesse des Körpers fördern. So unterstützen z. B. die körpereigenen Nervenbausteine Uridinmonophosphat (UMP), Vitamin B12 und Folsäure die Regeneration der peripheren Nerven.

  1. Hofmann H et al.,S2k-Leitlinie „Kutane Lyme Borreliose”, AWMF-Reg.-Nr. 013-044, 2023
  2. Bézay N et al., The Lancet Infectious Diseases 2024; 24: 1045–58
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