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Dermatologie

Allergologie

Hat Vitamin D Einfluss auf Allergien?

28.5.2025

Aktuellen Daten zufolge könnte ein Defizit an Vitamin D das Risiko für Allergien erhöhen. Eine Supplementierung könnte dagegen Prävention und Therapie allergischer Erkrankungen unterstützen.

Vitamin D ist für die Knochengesundheit unerlässlich, darüber hinaus scheint es aber auch für die angeborene und erworbene Immunität eine Rolle zu ­spielen, berichtete Prof. Dr. med. Randolf Brehler (Münster). Einem aktuellen Review aus Wuhan (China) zufolge wird über den Vitamin-D-Rezeptor (VDR) nicht nur die Calcium-Phosphor-Balance reguliert, auch verschiedene Immunzellen ­exprimieren VDR [1]. Über regulatorische Effekte auf das Immunsystem könnte ­Vitamin D so die Entwicklung von Allergien beeinflussen.

Dass ein Vitamin-D-Mangel mit einem erhöhten Risiko für atopische Erkrankungen einhergehen könnte [1], zeigten die Daten einiger Studien, in denen eine Assoziation zwischen erniedrigten Vitamin-D-Spiegeln und Ekzemerkrankung ­sowie -schwere, Asthma und allergischer Rhinitis gezeigt werden konnte. Für Nahrungsmittelallergien wurde sogar ein signifikanter Zusammenhang ­gefunden: Bei Kindern mit einem ­Vitamin-D-Defizit war das Risiko für eine Allergie gegen Hühnerei 3-fach und für eine Erdnussallergie 11-fach erhöht. Entsprechend vielversprechend sind auch Daten zum klinischen Benefit einer Vitamin-D-Supplementierung. Um verlässliche Aussagen machen und Empfehlungen geben zu können, sind aber weitere ­Forschungen nötig [1].

Vitamin D – Verstärker der Allergenimmuntherapie?

Weiter haben Studien gezeigt, dass Vitamin D ein potenzieller Verstärker einer Allergenimmuntherapie (AIT) sein könnte, so Brehler. Im Tiermodell führten eine subkutane Immuntherapie (SCIT) und eine sublinguale Immuntherapie (SLIT) gegen Gräserpollen bei einer Kombination mit ­Vitamin D in der bronchoalveolären Lavage zu einer stärkeren Reduktion von Eosinophilen, IL-5 und IL-13 sowie zu einer Verbesserung der Lungenfunktion. In klinischen Studien beim Menschen wurde zudem eine geringere Wirksamkeit der AIT bei einer Vitamin-D-Defizienz festgestellt – und eine verbesserte Wirksamkeit unter Vitamin-D-Supplementierung, insbesondere bei einem ausgeprägten Mangel [1].

Insgesamt ist die Datenlage zur Rolle von Vitamin D bei allergischen Erkrankungen jedoch noch heterogen, so das Fazit der Review-Autorengruppe [1]. In ­künftigen Studien seien Strategien zu evaluieren, wie Vitamin D genutzt werden könnte, um allergischen Erkrankungen vorzubeugen und die Therapie zu ­optimieren. Generell empfehle sich – besonders vor Beginn einer AIT in den ­Wintermonaten –, den Vitamin-D-Spiegel zu bestimmen und bei einem Mangel zu sub­stituieren, schloss Brehler.

  1. Zhang P et al., Front Immunol 2024; 15: 1420883

Vortrag „Allergenimmuntherapie und seltene Allergene”, 15. Allergo Update, Mainz/hybrid, März 2025

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