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Allgemeinmedizin

Tofacitinib

JAK-Inhibition als neue Therapieoption bei juveniler idopathischer Arthritis

Bei der juvenilen idiopathischen Arthritis erreichen über 50 % der Betroffenen keine Remission. Mit der Zulassung von Tofacitinib steht Patienten mit polyartikulärer JIA und juveniler PsA eine neue Therapieoption zur Verfügung.

Die juvenile idiopathische Arthritis (JIA) ist die häufigste rheumatologische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter. „Circa 20 % der Patienten mit Oligoarthritis und über 50 % der Patienten mit anderen JIA-Kategorien benötigen eine langfristige medikamentöse Therapie. Zwar hat sich in den vergangenen 20 Jahren hinsichtlich der Therapiemöglichkeiten in der Kinderrheumatologie viel getan, dennoch ist der Bedarf an neuen, wirksamen Behandlungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche mit JIA hoch“, erläuterte Prof. Dr. med. Gerd Horneff (Sankt Augustin).

Die Wirksamkeit von drei CARRA-Consensus Therapieplänen wurde in der prospektiven Beobachtungsstudie des CARRA-Registers STOP-JIA (Start Time Optimization of Biologics in Polyarticular JIA) verglichen. Es zeigte sich, dass ungefähr die Hälfte der Patienten eine inaktive Erkrankung erreichen. Bei etwa jedem dritten Patienten bleibt jedoch eine hohe oder moderate Krankheitsaktivität bestehen. Mit der Zulassung von Tofacitinib, der über einen innovativen Wirkmechanismus verfügt, steht nun Patienten mit polyartikulärer JIA und juveniler PsA eine neue Substanzklasse zur Verfügung. Der JAK-Inhibitor hemmt gezielt die Januskinasen JAK1 und JAK3 und dämpft die Signalübertragung von Interleukinen und Interferonen. Dadurch werden proinflammatorische Reaktionen moduliert. „Als ‚small molecule‘ hat Tofacitinib den Vorteil, dass es oral angewendet werden kann, was gerade junge Patienten bevorzugen“, so Horneff.

Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen einer klinischen Phase-III-Studie. In dieser wurde die Wirksamkeit und Verträglichkeit bei 225 JIA-Patienten im Alter zwischen 2 und < 18 Jahren untersucht. Die Patienten erhielten in der offenen Run-in-Phase über 18 Wochen Tofacitinib. An der zweiten Phase der Studie nahmen diejenigen teil, die in Woche 18 ein JIA-ACR30-­Ansprechen gemäß der JIA-Kriterien des American College of Rheumatology erreichten (n = 173). „In der ersten Phase der Studie erreichten über 90 % der Patienten ein JIA-ACR30-Ansprechen. Eine mindestens 70%ige Verbesserung gemäß der pädiatrischen ACR-Ansprechkriterien (JIA-ACR70-Ansprechen) zeigten in Woche 18 über 60 % der in die Studie eingeschlossenen Kinder und Jugendlichen. Das ist ein sehr gutes Ergebnis“, so Prof. Dr. med. Kirsten Minden (Berlin). Der primäre Endpunkt wurde definiert als das Auftreten eines Krankheitsschubes bis Woche 44 in der zweiten Phase der Studie.

Unter Tofacitinib traten signifikant seltener Krankheitsschübe auf als unter Placebo (29,2 % vs. 52,9 %; p = 0,0031). Auch die Zeit bis zum nächsten Krankheitsschub verlängerte sich unter dem JAK-Inhibitor, die JIA-ACR-Ansprechraten waren signifikant höher (JIA-ACR30: 70,8 % vs. 47,11 %, JIA-ACR50: 66,7 % vs. 47,1 %, JIA-ACR70: 54,2 % vs. 37,1 %) und der CHAQ-DI (Childhood Health Assessment Questionnaire Disability Index) hatte sich in Woche 44 unter Tofacitinib signifikant stärker verbessert als unter Placebo (-0,09 vs. 0,03; p = 0,0292). aga

Virtuelles Launch-Fachpressegespräch „Tofacitinib (Xeljanz®): Erster JAK-Inhibitor zur Therapie der JIA bei Kindern ab 2 Jahren zugelassen“ (Veranstalter: Pfizer Pharma GmbH), November 2021

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