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Stroke Units

Weniger Komplikationen nach Schlaganfällen

Eine der häufigsten Ursachen für bleibende Behinderungen bei Erwachsenen sind Schlaganfälle. Der Zeitfaktor spielt hier eine enorme Rolle. Sogenannte mobile Stroke Units (STroke Einsatz-MObile = STEMO) sollen nun dabei helfen, dem Patienten die schnell benötigte Therapie zukommen zu lassen. Vor allem in Ballungsräumen ist das wichtig, denn der Verkehr verzögert oft die schnelle Rettung. Aber auch in ländlichen Regionen kann der Weg zur nächsten Stroke Unit weit sein. Hier setzt ein Berliner Projekt an: In den Hauptstädten sind STEMO im Einsatz. Es handelt sich hierbei um speziell konzipierte Rettungswagen, die mit einem Computertomografen und einem Minilabor ausgerüstet sind. Dies ermöglicht, dass die notwendigen Untersuchungen des Patienten mit Bildgebung und Notfalllabor bereits im STEMO auf den Weg zur Klinik erfolgen kann. Das spart kostbare Zeit. Sogar die Thrombolyse, zur Auflösung des Blutgerinnsels, kann bereits im Wagen begonnen werden. „Wir sehen, dass dadurch mehr Patienten die Thrombolyse im empfohlenen Zeitraum von bis zu 4,5 Stunden nach Einsetzen der ersten Symptome erhalten. Und viele Patientinnen und Patienten erreichen sogar die sogenannte ‚goldene Stunde‘, d.h. sie erhalten innerhalb einer Stunde nach dem Einsetzen der Symptome die Therapie und haben dadurch eine besonders günstige Prognose“, so Prof. Dr. med. Matthias Endres, von der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Auch wissenschaftliche Auswertungen bestätigen das. An über 1 500 Betroffenen wurde in einer prospektiven kontrollierten Interventionsstudie der Erfolg des STEMO-Einsatzes untersucht. In der Studie wurden 749 Betroffene mit einem STEMO und 794 im konventionellen Rettungsdienst versorgt. Diejenigen, die in einem STEMO erstversorgt wurden, hatten einen geringeren medianen Behinderungsgrad nach modifizierter Rankin-Skala als die Patienten in der Vergleichsgruppe (1 vs. 2, die Odds Ratio für ein schlechteres Outcome betrug 0,71; p < 0,001). Auch waren in der STEMO-Gruppe weniger Patienten, die schwere Behinderungen zur Folge hatten (11,6 % vs. 13,8 %) und weniger Todesfälle (7,1 % vs. 8,8 %).

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Neurologie, März 2021

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