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Schwangerschaft

Die meisten Frauen nutzen die Früherkennungs-Empfehlungen der Mutterschafts-Richtlinien

28.1.2022

Die überwiegende Mehrheit der Schwangeren nutzt die in den Mutterschafts-Richtlinien (Mu-RL) des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) vorgesehenen Angebote zur Früherkennung bestimmter Erkrankungen oder Infektionen wie zum Beispiel Schwangerschaftsdiabetes (GDM), HIV, Syphilis oder Chlamydien. Das zeigt jetzt eine erstmals durchgeführte Analyse der Screening-Daten aller gesetzlich versicherten Schwangeren für die Jahre 2010 bis 2019 durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV).

Für die Analyse hat die KBV die Screening-Daten aller gesetzlich versicherten Schwangeren im Untersuchungszeitraum ausgewertet. Demnach machten im Jahr 2019 je nach Screening zwischen 85-94% der Schwangeren Gebrauch vom Angebot zur Früherkennung gemäß den Empfehlungen der G-BA. Ähnlich hoch war die Teilnahmerate in den Jahren zuvor. Insgesamt wurde bei nur wenigen Frauen eine neue Infektion entdeckt. Der Anteil der mit Hepatitis-B-infizierten Frauen war in dem untersuchten Zeitraum gleichbleibend niedrig: Im Jahr 2019 wurde bei 8 von 10.000 Schwangeren eine Hepatitis-B-Infektion festgestellt, die bis dahin nicht diagnostiziert war. Ein Chlamydien-Screening erhalten im Jahr 2019 92,8% der Schwangeren, 2010 waren es noch 88,1%. Der Anteil der Schwangeren mit einer Chlamydien-Infektion sank seit 2010 kontinuierlich und lag 2019 bei 16 von 1000 Schwangeren, 2010 waren es immerhin noch 27 von 1000. Eine Syphilis-Infektion während der Schwangerschaft wurde sehr selten festgestellt: 2019 trat die Erkrankung bei etwa 3 von 10.000 Schwangeren auf. Hinsichtlich des Schwangerschaftsdiabetes zeigten sich durchgängig hohe Screening-Raten: Knapp 85% der gesetzlich versicherten Schwangeren ließen dieses Screening durchführen, Tendenz langsam steigend. 2019 wurde bei 154 von 1000 Schwangeren die Diagnose Gestationsdiabetes gestellt, 2015 waren es noch 124 von 1000 Schwangeren.

Für die Untersuchungen auf einzelne Infektionen beziehungsweise Erkrankungen werden unterschiedliche Zeiträume während der Schwangerschaft empfohlen: Die erste Untersuchung nach Feststellung der Schwangerschaft sollte möglichst frühzeitig erfolgen und umfasst unter anderem die Testung auf HIV, Chlamydien und Syphilis. Dagegen wird das Screening auf GDM erst im siebten bis achten Monat durchgeführt. Der Zeitpunkt für den Test auf eine Hepatitis‐B‐Infektion wird derzeit noch möglichst nah am Geburtstermin empfohlen. Eine Änderung dieser Empfehlung ist zu erwarten, da die aktuelle S3-Leitlinie „Hepatitis-B-Virusinfektion – Prophylaxe, Diagnostik und Therapie“ ein Screening so früh wie möglich in der Schwangerschaft empfiehlt.

Praxisnachricht Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Januar 2022

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