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Atopische Dermatitis: Wahrnehmungslücken zwischen Jugendlichen und Ärzten

Junge Patienten bewerten die alltäglichen Belastungen durch die Erkrankungen oft ganz anders als die Eltern und Ärzte. Zu dieser Einschätzung kam eine internationale Studie zur Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen mit Dermatitis. Aus Sicht der Studienautoren muss sich das ändern und sie liefern gleich ein paar Tipps für eine bessere Kommunikation mit.

Im Zuge der Studie sollten von Neurodermitis betroffene Kinder und Jugendliche, ihre Eltern sowie behandelnde Ärzte angeben, wie sie die Belastungen durch die Erkrankung einschätzen. Bei den jungen Befragten liegen Schlafstörungen auf Platz eins, gefolgt von Schamgefühlen aufgrund des schlechten Hautbildes. Unter den teilnehmenden Ärzten ist die Wahrnehmung insbesondere mit Blick auf die jugendlichen Patienten eine ganz andere: Aus ihrer Sicht stehen Schlafstörungen nicht einmal auf Platz drei der schwerwiegendsten Symptome. Zudem berichten die meisten, dass sie Fragen der Lebensqualität weder mit den Patienten noch deren Eltern besprechen. Als besonders problematisch empfanden die befragten Ärzte vor allem die Chronizität und prinzipielle Unheilbarkeit der atopischen Dermatitis und die mit dem Alter zunehmenden Adhärenzprobleme bei den Patienten.

Studienautor Prof. Dr. med. Stephan Weidinger (Kiel) sieht das kritisch: „Es gibt eine Wahrnehmungslücke bei der atopischen Dermatitis“, und hält es für dringend erforderlich, die Kommunikation zu verbessern. Sein Tipp: „Manchmal ist es hilfreich, mit den Teenagern und ihren Eltern für ein paar Minuten alleine zu sprechen.“ Außerdem plädiert er dafür, bei Bedarf psychologischen Rat einzuholen. „Sowohl Eltern als auch Kinder haben häufig Schuldgefühle. Die Eltern, weil sie ihren Kindern die Veranlagung zur Neurodermitis vererbt haben; die Kinder, weil sie durch ihre Krankheit die ganze Familie in Mitleidenschaft ziehen.“ Solche seelischen Nöte können die Krankheit, aber auch das Miteinander in der Familie beeinträchtigen und sollten ausgeräumt werden. Betroffenen Eltern rät Weidinger, nicht mit ihrem Kind über Zukunftssorgen zu sprechen, etwa ob es wegen der Neurodermitis später in der Schule gemobbt wird. Denn Kinder lebten im Hier und Jetzt. Zudem sei es wichtig zu respektieren, wenn Sohn oder Tochter mal nicht über die Erkrankung reden wollen, so Prof. Dr. Amy Paller (Chicago, USA), berichtet die Deutsche Haut- und Allergiehilfe in einer Pressemitteilung.

Pressemitteilung Deutsche Haut- und Allergiehilfe, November 2021

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