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Hüftendoprothesen

TEP: Erhöhte Analgetikanutzung postoperativ, vor allem bei niedrigerem sozioökonomischem Status

Patienten, bei denen eine Totalendoprothese (TEP) der Hüfte vorgenommen wurde, nutzen Analgetika länger und in höheren Dosen, wenn sie einen niedrigen sozioökonomischen Status haben. Das ist das Ergebnis einer dänischen Arbeitsgruppe, die die Trends der Analgetikaverwendung nach einer TEP in einer bevölkerungsbezogenen Kohorte untersucht hat.

Als Datenquelle verwendeten die Forscher das dänische Hüftendoprothetik-Register (Dansk Hoftealloplastik Register). Damit konnten 103.209 Patienten identifiziert werden, die sich zwischen 1996 und 2018 einer TEP unterzogen hatten. Daten zu Verschreibungen und sozioökonomischen Eckwerten wurden aus dänischen medizinischen Datenbanken bezogen. Die Prävalenzraten eingelöster Analgetikarezepte mit 95%-Konfidenzintervallen wurden für vier Quartale vor und nach der TEP für die gesamte Studiengruppe unter Berücksichtigung der sozioökonomischen Faktoren Bildungsgrad, Familienstand und finanzieller Lage erfasst.

Es zeigte sich eine Prävalenz der Analgetikaverwendung von 42% neun bis zwölf Monate und von 59% null bis drei Monate präoperativ. Am häufigsten wurden Analgetika mit 64% null bis drei Monate nach der TEP-Operation verwendet. Im Zeitraum neun bis zwölf Monate nach der TEP sank die Analgetikaverwendung dann auf 27%. Der Schmerzmittelgebrauch sowohl vor der TEP als auch nach dem Eingriff war höher bei niedrigerem Bildungsgrad, bei Menschen, die alleine lebten respektive sich in finanziell prekärer Situation befanden.

Dass 59% der Patienten im ersten Vierteljahr präoperativ Analgetika verwendeten, so interpretieren die Autoren, könnte darauf hindeuten, dass eine TEP möglicherweise nicht immer die allerletzte Behandlungsoption ist und dass die Operationskriterien eher von Faktoren wie Patientenpräferenzen oder Hüftfunktion abhängen sollten. Darüber hinaus sollten die Behandler detaillierte Ausstiegspläne aus der Analgetikanutzung priorisieren, um einem unnötigen Gebrauch entgegenzuwirken, vor allem bei der Behandlung von Patienten mit niedrigem sozioökonomischem Status.

Klenø AN et al., Acta Orthop 2022 Jan 3; 93: 171‒178, DOI 10.2340/17453674.2021.955, PMID 34981126

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