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Demenz

Ein Drittel aller Alzheimer-Erkrankungen ist vermeidbar

27.9.2022

Die Anzahl der Demenzkranken wird sich bis zum Jahr 2050 mehr als verdoppeln. Rund ein Drittel der Fälle ließen sich verhindern, meldet die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Dazu müssten die Risikofaktoren so weit wie möglich minimiert werden. Grundlage dieser Aussage ist eine amerikanische Studie.

Aktuell leben in Deutschland etwa 1,6 Millionen Menschen, die an Demenz leiden. Laut einer Pressemitteilung der DGN wird diese Zahl bis zum Jahr 2050 auf schätzungsweise 2,8 Millionen Menschen ansteigen. Für die Gesellschafft im Allgemeinen und das Gesundheitssystem im Speziellen stellt das eine besonders schwere Belastung dar. Allerdings könnte ein Drittel der Fälle vermieden werden, wenn die lebensstilbedingten Risikofaktoren so konsequent wie möglich reduziert werden. Dafür muss das Bewusstsein in der Bevölkerung gesteigert werden. Denn anders als genetische Faktoren können Lebensstilfaktoren kontrolliert werden.

Die DGN stützt sich mit dieser Meldung auf eine Studie aus Kalifornien. Dort wurde untersucht, ob nationale Schätzwerte zur Inzidenz – und deren Verbesserungspotential – auf andere Staaten der Regionen übertragen werden können. Dazu wurden 378.615 Personen aus den gesamten USA und 9.836 aus Kalifornien randomisiert. Untersucht wurden die Risikofaktoren körperliche Inaktivität, Rauchen, Depression, niedriger Bildungsstand, Diabetes mellitus, Schwerhörigkeit, Adipositas oder Hypertonie im mittleren Lebensalter. Man konnte ein sogenanntes bevölkerungsbezogenes attributable Risiko („population attributable risks“ /PAR) ermitteln, also den Anteil Demenzkranker, der auf den jeweiligen Faktor zurückzuführen ist. Die Forscher vermuten, dass eine Reduktion von 25% erreichbar wäre, wenn die wichtigsten Risikofaktoren bekämpft würden. Das entspricht am Beispiel Kaliforniens 40.000 Fälle weniger (445.000 in den gesamten USA).

„Wir wissen, welche schädlichen Wirkungen eine ungesunde Lebensweise auf das Herz-Kreislauf-System und das Krebsrisiko hat – dass sie aber auch die Gesundheit unseres Gehirns so dramatisch beeinflussen, ist auch in Deutschland noch allgemein nicht bekannt“, sagt Prof. Dr. Hans-Christoph Diener, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). Prof. Dr. Peter Berlit, Generalsekretär der DGN, betont: „Viele neurologische Erkrankungen sind kein unabänderliches Schicksal, sondern lassen sich verhindern.“

Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN), September 2022

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